Meereseinleitung in Fukushima: keine erhöhten Tritium-Werte
In Japan wird seit dem 24. August 2023 gereinigtes und stark verdünntes Wasser aus dem Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi in den Pazifischen Ozean eingeleitet. Unabhängig von der Betreiberfirma Tokyo Electric Power Company (Tepco) analysiert auch die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) Meerwasserproben. Alle Analysen zeigen, dass der Tritiumgehalt unter dem Grenzwert liegt.
«IAEO-Mitarbeitende haben an mehreren Stellen im Umkreis von drei Kilometern um den Standort, weiter draussen auf dem Meer und an der Küste, Meerwasserproben entnommen», schrieb die IAEO, welche die Meereseinleitung vor Ort in Fukushima überwacht. «Die unabhängige Probenahme und Messung des Meerwassers an der Küste durch die Agentur ergab eine Übereinstimmung mit den von Tepco und dem japanischen Umweltministerium gemeldeten Werten», bestätigte die IAEO. Dies bedeute, dass die Tritiumaktivitätskonzentration im Meer unter dem Grenzwert liege, der für den Betrieb der Einleitungsanlage festgelegt worden sei und nicht überschritten werden dürfe.
Während sich die anderen Radionuklide sehr effizient aus dem einzuleitenden Wasser durch eine Reinigungsanlage entfernen lassen, ist dies bei Tritium nicht möglich. Dessen Konzentration liegt aber im stark verdünnten Wasser, das über einen Zeitraum von 30 Jahren ins Meer eingeleitet wird, deutlich unterhalb des Richtwerts, den die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Trinkwasser vorsieht. Die IAEO betonte anlässlich der Veröffentlichung der ersten eigenen Analysenresultate nach Einleitungsstart deshalb nochmals, dass die Einleitung vernachlässigbare radiologische Auswirkungen auf Mensch und Umwelt habe.
Quelle
B.G. nach IAEO, Medienmitteilung, 8. September 2023
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