Litauen informiert die Europäische Kommission über Neubaupläne
Die litauische Regierung hat die Europäische Kommission formell über ihre Pläne zum Bau eines neuen Kernkraftwerks am Standort Visaginas informiert.
Litauen plant, zusammen mit Estland, Lettland und Polen, eine fortgeschrittene Siedewasserreaktoreinheit der 1300-MW-Klasse zu bauen. Sie ist als Ersatz für das vorzeitig stillgelegte Kernkraftwerk Ignalina vorgesehen. Das litauische Energieministerium wählte am 14. Juli 2011 die Hitachi-GE Nuclear Energy Ltd. als strategische Investorin und Lieferantin für Litauens Neubauprojekt Visaginas aus. Im Rahmen des Euratom-Vertrags müssen die Mitgliedstaaten innerhalb dreier Monate nach Abschluss der Lieferantenverträge die EU-Kommission über geplante Kernkraftwerksneubauten benachrichtigen.
Im Mai 2010 hatten Litauen, Estland, Lettland und Polen eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, um beim Visaginas-Projekt zusammenzuarbeiten und Finanzierungsmodelle zu entwickeln. In der Zwischenzeit sind schon Vorarbeiten geleistet worden, einschliesslich Umweltverträglichkeitsprüfung und Standortevaluation. Die kommerzielle Inbetriebnahme des Kernkraftwerks ist laut Energieministerium für 2020 vorgesehen.
Quelle
M.A. nach NucNet, 12. Oktober 2011