Kooperationsvereinbarung zwischen Enusa und Westinghouse zur Herstellung von WWER-440-Brennstoff
Das spanische Unternehmen Enusa hat bekanntgegeben, dass es die Zusammenarbeit mit Westinghouse Electric Sweden AB für die Herstellung von WWR-440-Brennstoff vertraglich geregelt hat. Beide Unternehmen wollen Kernkraftwerksbetreibern mit WWER-440-Druckwasserreaktoren eine zuverlässige und sichere Alternative zu russischem Kernbrennstoff anbieten.
Am 18. Januar 2023 hat das spanische Unternehmen Enusa bekanntgegeben, dass es die Absichtserklärung vom September 2022 mit Westinghouse Electric Sweden AB nun formalisiert habe: Die Zusammenarbeit bei der Herstellung von Kernbrennstoff für russische WWER-440-Reaktroren wurde vertraglich geregelt. Dies ermögliche es den Kraftwerksbetreibern «die Versorgung mit WWER-440-Kernbrennstoff zu diversifizieren und die Abhängigkeit von der derzeitigen Lieferantin [Tvel JSC aus Russland] zu verringern». Dadurch entspreche man auch dem strategischen Wunsch der Europäischen Union nach einer echten alternativen Brennstoffversorgung. Zudem merkte Ensua an, dass es – unter dem Hintergrund der Ereignisse der letzten Monate – den betroffenen Betreibern auch darum gehe, die erforderlichen Massnahmen zu treffen, um eine zuverlässige Versorgung mit Kernbrennstoff zu gewährleisten.
In der Kooperationsvereinbarung gehe es zwar vor allem um die Kernbrennstoffherstellung, aber sie begünstige auch eine Zusammenarbeit in zusätzlichen Bereichen wie Engineering, Lizenzierung und Anlagenservice, für welche man den Eigentümern und Betreibern der WWER-440-Reaktoren ebenfalls Verträge anbieten werde – zusätzlich zu den Kernbrennstofflieferverträgen. Gemäss Enusa arbeitet das Unternehmen bereits seit 1974 mit Westinghouse zusammen an der Technologie für Kernbrennstoffe zum Einsatz in Europa. Zusammen habe man zwischen 2002 und 2007 rund 750 Brennelemente des Typs WWER-440 an das finnische Kernkraftwerk Loviisa geliefert.
«Im Rahmen der Vereinbarung [aus Januar 2023] werden Westinghouse und Enusa den Brennstoff in ihren jeweiligen Fabriken in Västerås (Schweden) und Juzbado (Provinz Salamanca, Spanien) herstellen», liess Enusa verlauten. Hinsichtlich Wiederaufnahme der Produktionslinie für WWER-440-Kernbrennstoff im Werk Juzbado habe Enusa alle notwendigen Aktivitäten eingeleitet und schliesse diese im Laufe des Jahres 2023 ab. Nachdem die Anlagen geprüft/genehmigt worden seien könne Enusa mit solchen Brennstofflieferungen wieder ab Anfang 2024 beginnen.
Quelle
B.G. nach Enusa, Medienmitteilung, 18. Januar 2023
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