KKL: übermässige Strahlenexposition bei Taucharbeiten
Bei Instandhaltungsarbeiten während der laufenden Jahreshauptrevision kam es am Dienstag, 31. August 2010, im Kernkraftwerk Leibstadt (KKL) zu einem Zwischenfall. Dabei wurde der Jahresdosisgrenzwert an der Hand eines Mitarbeiters überschritten.
Das KKL teilte am 1. September 2010 mit, dass der Mitarbeiter nach ersten ärztlichen Untersuchungen voraussichtlich keine bleibenden gesundheitlichen Schäden zu erwarten habe. Zum Zwischenfall kam es, als bei geplanten Instandhaltungsarbeiten im Transferbecken für Brennelemente ein Taucher einen Gegenstand vom Boden des Beckens aufnahm und ihn in einen Behälter legte. Beim Hochziehen des Behälters löste die Raumstrahlungsüberwachung einen Alarm aus. Der Behälter wurde daraufhin wieder tiefer ins Wasser abgelassen.
Nach einer ersten Auswertung der Dosimeter des Mitarbeiters wurde der gesetzliche Jahresgrenzwert von 20 mSv für seine Ganzkörperdosis nicht überschritten. Jedoch wurde festgestellt, dass an der rechten Hand des Tauchers, mit der er den Gegenstand hielt, der Jahresgrenzwert für Hände um rund einen Faktor 2 überschritten worden war. Das KKL informierte das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) über das Ereignis. Auf der siebenstufigen internationalen Störfallbewertungsskala Ines (International Nuclear and Radiological Event Scale) der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) wurde das Ereignis vorläufig als Zwischenfall der Stufe 2 bewertet.
Quelle
M.B. nach KKL, Medienmitteilungen, 31. August und 1. September 2010