Kantonale Experten wollen Nördlich Lägern weiter untersucht haben

Die Nagra schlug im Januar 2015 vor, die Standortgebiete Jura Ost und Zürich Nordost in Etappe 3 des Sachplans geologische Tiefenlager weiter zu untersuchen und die Gebiete Südranden, Nördlich Lägern, Jura-Südfuss und Wellenberg im Verfahren zurückzustellen. Die AG SiKa und die KES prüften nun diesen Vorschlag. Sie stimmen mit der Nagra überein, sich für alle Abfallkategorien auf den Opalinuston als Wirtgestein zu konzentrieren. Sie kommen ebenfalls zum Schluss, dass die Standortgebiete Südranden, Jura Südfuss und Wellenberg zurückzustellen sind. Allerdings sollen neben Jura Ost und Zürich Nordost auch Zürich Lägern weiter untersucht werden.

Bereits am 9. September 2015 hatte das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) erklärt, dass die Nagra technische Unterlagen nachreichen müsse. Die Nachforderungen betreffen die Frage der sicherheitstechnischen Optimierung der Tiefenlage. Dies ist insbesondere relevant für die Beurteilung, ob das sehr tief liegende Standortgebiet Nördlich Lägern in Etappe 3 weiter untersucht werden soll. Die Nagra teilte Mitte Dezember mit, die Erarbeitung der zusätzlichen Unterlagen würde rund ein halbes Jahr in Anspruch nehmen. Mitte 2016 wolle sie die Unterlagen den Behörden einreichen und veröffentlichen. Markus Fritschi, Mitglied der Nagra-Geschäftsleitung hielt damals fest: «Die Nagra ist nach wie vor überzeugt, dass ein Lager in 900 Metern Tiefe sicher gebaut werden kann, dass diese Tiefenlage aber im Vergleich zu 700 Metern sicherheitstechnische Nachteile hat.»

Um für alle Fälle gerüstet zu sein, hat die Nagra inzwischen mit Planungsvorbereitungen für das Gebiet Nördlich Lägern begonnen. Dadurch könnten weitere Verzögerungen vermieden werden, falls das Ensi bei der Überprüfung der Gesamtdokumentation anders als die Nagra zum Schluss kommt, Nördlich Lägern solle weiter untersucht werden. Laut Nagra werden ein Explorationskonzept für Etappe 3 erstellt und Planungen für eine 3D-Seismik sowie für potenzielle Standorte für Tiefbohrungen aufgenommen.