Kanadische Entsorgungsorganisation NWMO hat Strategie ausgearbeitet

Die kanadische Nuclear Waste Management Organization (NWMO) hat dem kanadischen Minister für natürliche Ressourcen, Jonathan Wilkinson, Empfehlungen für eine integrierte Strategie für radioaktive Abfälle (Integrated Strategy for Radioactive Waste, ISRW) vorgelegt. Diese stellt sicher, dass alle Arten von radioaktiven Abfällen in Kanada sicher gehandhabt werden.

18. Juli 2023
Mann mit kanadischer Flagge
In Kanada hat die Entsorgungsorganisation NWMO dem Minister für natürliche Ressourcen die integrierte Strategie für radioaktive Abfälle vorgelegt.
Quelle: Maxima Dore via Unsplash

In Kanada kümmert sich die Entsorgungsorganisation NWMO um die zukünftige Entsorgung ausgedienter Kernbrennstoffe in einem geologischen Tiefenlager an einem der beiden Standorte Ignace oder South Bruce in der Provinz Ontario. Geregelt ist das Vorgehen in «Kanadas Plan». Um sicherzustellen, dass in Kanada für alle Arten radioaktiver Abfälle langfristige Entsorgungslösungen gefunden werden, hat das Ministerium für natürliche Ressourcen (Natural Resources Canada) die NWMO im Jahr 2020 mit der Ausarbeitung der ISRW beauftragt. Bei der ISRW geht es um schwachaktive und mittelaktive Abfälle sowie eine geringe Menge an hochaktiven Abfällen. Ein erster ISRW-Entwurf wurde im Herbst 2022 zur öffentlichen Stellungnahme vorgelegt und danach verfeinert.

Nun wurde Minister Wilkinson die ISRW-Endfassung vorgelegt. «Es wird empfohlen, schwachaktive Abfälle in oberflächennahen Entsorgungsanlagen zu entsorgen, wobei die Umsetzung von den Abfallerzeugern und Abfallbesitzern gesteuert wird», so die NWMO. «Ausserdem wird empfohlen, mittelaktive Abfälle und hochaktive Abfälle aus der Produktion medizinischer Isotope, die keine Brennstoffe sind, in einem geologischen Tiefenlager zu entsorgen, das von der NWMO betrieben wird. Diese Empfehlung würde ein zustimmungsbasiertes Verfahren für die Standortwahl beinhalten.»

Als Grundsatz für ein solches Verfahren wolle die Entsorgungsorganisation die Zustimmung der betroffenen indigenen Völker und Standortgemeinden im Rahmen eines Standortwahlverfahrens einholen und werde bei der Auslegung der Anlagen den Schutz des Wassers vorrangig behandeln. Ebenfalls würden die Entsorgungsanlagen langfristig betreut. Um die Verantwortung nicht auf künftige Generationen abzuschieben wolle die NWMO jetzt an der Umsetzung der Strategie arbeiten. Von den ausgedienten Brennstoffen her verfügt die Entsorgungsorganisation über jahrelange Erfahrungen mit einem zustimmungsbasierten Verfahren.

Quelle

B.G. nach NWMO, Medienmitteilung, 10. Juni 2023 sowie ISRW-Website

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