Japan: Regierung billigt Gesetz für Langzeitbetrieb
Die japanische Regierung hat ein Gesetz gebilligt, das einen längeren Betrieb der kommerziellen Kernkraftwerke des Landes ermöglicht. Dies ist Teil der Pläne für ein Comeback der Kernenergie, um Treibhausgasemissionen und Bedenken hinsichtlich der Versorgungssicherheit entgegenzuwirken.
Japan schafft die derzeitige Betriebsdauer von 60 Jahren für Kernkraftwerke ab und führt ein neues System ein, bei dem nach 30 Betriebsjahren alle zehn Jahre zusätzliche Betriebsverlängerungen gewährt werden können, wobei keine Höchstdauer festgelegt wird. Im Februar hatte die japanische Nuclear Regulation Authority (NRA) den Gesetzesentwurf zur Verlängerung der Betriebsdauer der japanischen Kernkraftwerke über 60 Jahre hinaus bereits genehmigt.
Derzeit beträgt die Betriebsdauer 40 Jahre mit einer möglichen einmaligen Verlängerung von bis zu 20 Jahren. Diese Vorschriften wurden im Rahmen der strengeren Sicherheitsstandards eingeführt, die nach dem Reaktorunfall in Fukushima-Daiichi 2011 verabschiedet worden waren.
Im Dezember 2022 hatte Japan eine neue Energiepolitik verabschiedet, die eine stärkere Nutzung der Kernenergie vorsieht, um angesichts des weltweiten Mangels an fossilen Brennstoffen eine stabile Energieversorgung zu gewährleisten und die CO2-Emissionen zu verringern.
Die Regierung billigte im Januar 2023 einen Plan zur Maximierung der Nutzung der Kernenergie. Dieser sieht u.a. die Beschleunigung der Wiederinbetriebnahme stillgelegter Reaktoren, die Verlängerung der Betriebsdauer der in Betrieb stehenden Einheiten und die Entwicklung von Reaktoren der nächsten Generation als Ersatz für die zur Stilllegung bestimmten Anlagen vor.
Vor dem Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi deckten die 54 Kernkraftwerkseinheiten des Landes etwa 30% des Strombedarfs. Nach Angaben der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) lag dieser Anteil 2021 bei 7,2%.
Laut dem Japan Atomic Industrial Forum (Jaif) beantragten die Betreiber in den letzten zehn Jahren die Wiederinbetriebnahme von 27 Einheiten. Siebzehn davon haben die Sicherheitsprüfungen bestanden, und zehn haben inzwischen den Betrieb wieder aufgenommen.
Quelle
M.A. nach NucNet, 2. März 2023
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