Japan: neue Energiestrategie in Vorbereitung
Die japanische Regierung bereitet eine nationale Debatte zur künftigen Energieversorgung Japans vor und hat drei Zielvorgaben zur Kernenergieabhängigkeit des Landes für die weitere Diskussion ausgewählt.
Als Folge des Reaktorunfalls in Fukushima-Daiichi vom 11. März 2011 überdenkt die japanische Regierung ihre Energiestrategie. Sie will Japans Abhängigkeit von der Kernenergie verringern und strebt einen diversifizierten Energiemix an. In einem am 8. Juni 2012 veröffentlichten Zwischenbericht zeigte der Energie- und Umweltrat – ein Gremium auf Ministerebene – die Zukunft der Kernenergie in Japan auf. Darauf basierend hat der Beratende Ausschuss für natürliche Ressourcen und Energie drei Zielvorgaben zur Kernenergieabhängigkeit bis 2030 ausgewählt: Im ersten Szenario beträgt der Kernenergieanteil 20–25%, im zweiten rund 15% und im dritten ist der vollständige Ausstieg aus der Kernenergie bis 2030 vorgesehen.
Eine Subkommission des Beratenden Ausschusses hatte zuvor noch zwei weitere Szenarien zur Auswahl ausgearbeitet: eines, das den freien Markt über den optimalen Strommix entscheiden lassen wollte, und ein weiteres, das den Kernenergieanteil an der Stromversorgung auf dem Niveau von vor dem Reaktorunfall halten wollte.
Laut Japan Atomic Industrial Forum (Jaif) beabsichtigt die Regierung, einen entsprechenden Entwurf noch im Juni vorzulegen und eine nationale Debatte zu lancieren. Danach will sie über die Richtung der neuen Energiestrategie entscheiden.
Quelle
M.A. nach Jaif, Atoms in Japan, 18. Juni 2012