Japan: Hamaoka wird ganz vom Netz genommen
Auf Ersuchen des japanischen Premierministers Naoto Kan hat die Energieversorgerin Chubu Electric Power Company Inc. ihr Kernkraftwerk Hamaoka am 9. Mai 2011 vorübergehend abgeschaltet. Es bleibt vom Netz, bis die verlangten Tsunami-Schutzmassnahmen umgesetzt sind.
Kan hatte am 6. Mai 2011 von der Chubu verlangt, die Einheiten Hamaoka-4 und -5 abzuschalten und auch die Einheit 3 nach Abschluss der laufenden Inspektionsarbeiten nicht wieder in Betrieb zu nehmen, bis zusätzliche Schutzmassnahmen getroffen sind. Die Blöcke 1 und 2 sind bereits seit dem 30. Januar 2009 endgültig stillgelegt. Als Begründung für die Massnahme erklärte Kan, Analysen von Erdbebenexperten hätten ergeben, dass mit einer Wahrscheinlichkeit von 87% ein Erdbeben der Stärke 8 mit einem starken Tsunami innerhalb der nächsten 30 Jahre die Region Tokai mit den Grossstädten Shizuoko und Nagoya treffen könnte. Hamaoka ist das einzige Kernkraftwerk, das sich in dieser Region an der südlichen Küste rund 200 km südwestlich von Tokyo befindet.
Die Chubu zeigte in ihrer Medienmitteilung Verständnis für die Massnahme der japanischen Regierung im Hinblick auf den Reaktorunfall in Fukushima. Sie versicherte, dass die Sicherheit ihrer Kernkraftwerke seit jeher prioritär sei. Nach dem Erdbeben der Magnitude 6,5 am 11. August 2009 hatte die Chubu sicherheitstechnische Überprüfungen durchgeführt und die Niederdruck-Turbinen von Block 5 ersetzt, die schon seit 2006 Vibrationsmängel aufwiesen. In einer Medienkonferenz erklärte die Chubu, welche Erdbeben-Sicherheitsvorkehrungen bereits umgesetzt und welche geplant sind.
Quelle
M.A. nach Chubu, Medienmitteilung, 9. Mai 2011