Japan: geplantes Rechenzentrum von Ubitus soll mit Atomstrom betrieben werden
Die Betreiber von Rechenzentren setzen nicht nur in den USA zunehmend auf Kernenergie, um ihren schnell wachsenden Energiebedarf zu decken. Ubitus K.K, ein Anbieter von Cloud-Gaming-Technologie und -Lösungen, plant ein drittes Rechenzentrum in Japan. Voraussetzung ist, dass es in der Nähe eines Kernkraftwerks gebaut wird.
Das in Tokio ansässige Unternehmen Ubitus sei auf der Suche nach Grundstücken in Kyoto, Shimane oder einer Präfektur im Süden der japanischen Insel Kyushu, vor allem wegen der Verfügbarkeit von Atomenergie in der Region, sagte CEO Wesley Kuo in einem Interview mit Bloomberg. Das Unternehmen, das bereits zwei Rechenzentren für Spiele betreibt, plane den Bau eines dritten für generative künstliche Intelligenz (KI).
«Solange wir keine andere, bessere, effizientere und billigere Energie haben, ist die Kernenergie immer noch die wettbewerbsfähigste Option in Bezug auf Kosten und Umfang der Bereitstellung», erklärte Kuo und fügte hinzu, dass erneuerbare Energien wie Sonnen- und Windenergie zu unbeständig seien. «Für die industrielle Nutzung – insbesondere für KI – ist eine konstante Versorgung mit hoher Kapazität erforderlich.»
Ubitus hatte im März 2024 eine neue Investitionsfinanzierung von Nvidia – einem der grössten Entwickler von Grafikprozessoren und Chipsätzen für Personal Computer, Server und Spielkonsolen – erhalten. Dies unterstreiche das immense Potenzial und die steigende Nachfrage nach generativer KI und Cloud-Gaming in Asien und darüber hinaus, erklärte damals Ubitus.
Quelle
M.A. nach Bloomberg, 19. Oktober 2024 und Ubitus, Medienmitteilung, 24. März 2024
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