Internationales Anreicherungszentrum in Sibirien
Russland und Kasachstan haben ein Abkommen zum Betrieb eines internationalen Zentrums für die Urananreicherung in Sibirien unterzeichnet. Kasachstan ist das erste Land, das sich der russischen Initiative anschliesst, eine weltweite Infrastruktur zur Versorgung von Ländern ohne eigenen Kernbrennstoffkreislauf aufzubauen.
Das Abkommen ist in Anwesenheit der Präsidenten Wladimir Putin und Nursultan Nasarbajew am 10. Mai 2007 in der kasachischen Hauptstadt Astana unterzeichnet worden. Das Anreicherungszentrum soll auf dem Gelände einer bereits existierenden Anlage zur Herstellung schwach angereicherten Urans in Angarsk in der Nähe von Irkutsk in Sibirien entstehen. Zudem möchte Russland nach Angaben Putins bei der Entwicklung kleiner und mittelgrosser Reaktoren mit Kasachstan zusammenarbeiten.
Putin bezeichnete das Projekt in Angarsk als «ersten Schritt» zum Aufbau einer verlässlichen nuklearen Versorgung für Länder ohne eigenen Brennstoffkreislauf. Russland hatte letztes Jahr angekündigt, auf eigenem Boden ein internationales Kernbrennstoff-Versorgungszentrum zu schaffen, als Muster für den Aufbau einer weltweiten Infrastruktur.
Internationale Zusammenarbeit auch im Uranbergbau
Kasachstan verfügt nach Australien über die zweitgrössten Uranreserven der Welt, betreibt aber bisher keine Kernkraftwerke. Die russisch-kasachische Zusammenarbeit im nuklearen Bereich ist bereits etabliert: So hat im Dezember 2006 die Uranmine Saretschnoje - ein russisch-kasachisches Joint Venture - mit der Förderung begonnen. Und am 10. Mai 2007 haben die beiden Länder angekündigt, ein weiteres Joint Venture zu gründen. Dieses Rusburmasch Kasachstan genannte Unternehmen soll in der Exploration und Erschliessung von neuen Uranlagerstätten in Kasachstan tätig sein. Sergei Kirijenko, der Chef der russischen Föderalen Agentur für Atomenergie Rosatom, erklärte dazu in Astana, dass damit die beiden Länder die gesamte Technologiekette für die Produktion und die Verarbeitung bis zum schwach angereicherten Uran aufgebaut hätten.
In Kasachstan hat sich auch Japan engagiert, das seine Industrie am Ausbau der Uranminen beteiligen will. Die EU ihrerseits hat im vergangenen Dezember mit Kasachstan ein Kooperationsabkommen über die friedliche Nutzung der Kernenergie vereinbart.
Quelle
M.S. nach Kasatomprom, Medienmitteilungen, 10. Mai 2007
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