Inir-Mission in Ägypten durchgeführt

Ein Team der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) hat im Rahmen eines Integrated Nuclear Infrastructure Review (Inir) in Ägypten die Entwicklung der nuklearen Infrastruktur untersucht. Das Land will die Kernenergie in seinen Strommix aufnehmen und verfolgt mit Russland Pläne zum Bau von vier Kernkraftwerkseinheiten.

14. Nov. 2019

Am 6. November 2019 hat ein Expertenteam der IAEO eine elftägige Inir-Mission in Ägypten abgeschlossen. Die Fachleute nahmen dabei die Entwicklung von Ägyptens Nuklearinfrastruktur unter die Lupe. Das Team stellte fest, dass das Land viel Aufwand für die Vorbereitungen der Bauphase betrieben hat. Es erwähnte in diesem Zusammenhang die Gründung der Nuclear Power Plants Authority (NPPA) und der Egyptian Nuclear Regulation and Radiological Authority (ENRRA).

Das Inir-Team gab des Weiteren Empfehlungen und Vorschläge ab und hob Massnahmen hervor, die dem Land bei der Weiterentwicklung seiner nuklearen Infrastruktur weiterhelfen könnten. Zwei Schlüsselbereiche spielen dabei für die Fachleute eine wichtige Rolle: die Weiterentwicklung des rechtlichen und regulatorischen Rahmens sowie die Bereitschaft zur Bauphase und zur Nachhaltigkeit. In einigen Bereichen, wie beispielsweise Regulierung und Stromnetz, ermittelte das Team auch gute Verfahren, die anderen Neueinsteigerländern bei der Einführung der Kernenergie zugutekommen könnten.

Die Inir-Mission wurde im Auftrag der ägyptischen Regierung durchgeführt. Die Mission von ägyptischer Seite begleitet hat die NPPA, zukünftige Eigentümerin und Betreiberin der Kernkraftwerke im Land.

Bauprojekt El Dabaa

Russland und Ägypten hatten Ende 2017 Formalitäten zur Aufnahme der Arbeiten für das ägyptische Neubauprojekt am Standort El Dabaa unterzeichnet. Russland wird demgemäss am Standort rund 300 km westnordwestlich von Kairo vier Einheiten des russischen Typs WWER-1200 bauen und das Kernkraftwerk während seiner geplanten 60-jährigen Betriebszeit mit Brennstoff versorgen. Es wird Ägypten zudem bei der Ausbildung von Fachleuten helfen sowie ägyptische Partner während der ersten zehn Betriebsjahren beim Betrieb und Unterhalt der Kernkraftwerksblöcke unterstützen. Russland wird des Weiteren ein Lager für ausgediente Brennelemente bauen und die dafür nötigen Lagerbehälter liefern.

Im Frühling 2019 stimmte die ägyptische Nuklearaufsichtsbehörde der Standortzulassung für den Standort El Dabaa zu. Sie bestätigte damit, dass der Standort den nationalen und internationalen Anforderungen entspricht.

Quelle

M.B. nach Rosatom, Medienmitteilung, 6. November 2019

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