Indien: Kakrapar-4 erstmals kritisch

Das staatlich indische Nuklearunternehmen Nuclear Power Corporation of India Limited (NPCIL) hat bekanntgegeben, dass im Block 4 des Kernkraftwerks Kakrapar erstmals eine selbsterhaltende Kettenreaktion abgelaufen ist. Kakrapar-4 ist ein einheimischer Druckschwerwasserreaktor mit einer elektrischen Leistung von 700 MW.

21. Dez. 2023
Kernkraftwerk Kakrapar
Der indische Kernkraftwerksstandort Kakrapar mit den beiden 220-MW-Schwerwasserreaktoren IPHWR-220 rechts und den beiden 700-MW-Schwerwasserreaktoren des Typs IPHWR-700 Kakrapar-3 und -4 links im Bild.
Quelle: Department of Atomic Energy, Government of India via X

Laut der staatlich indischen Kernkraftwerksbetreiberin NPCIL erreichte Block 4 des Kernkraftwerks Kakrapar am 17. Dezember 2023 um 1:17 Uhr Ortszeit den Meilenstein der Kritikalität. Zuvor mussten alle Auflagen der Aufsichtsbehörde Atomic Energy Regulatory Board (AERB) erfüllt werden. Damit erstmals eine kontrollierte Kettenreaktion stattfinden konnte, war der Kern des 700-MW-Druckschwerwasserreaktors IPHWR-700 ab dem 20. November 2023 mit Brennelementen beladen worden. Er enthält 392 Kanäle, die mit insgesamt 4704 Brennelementbündel bestückt sind.

«Nach der ersten Kritikalität werden in Kakrapar-4 mehrere Experimente bzw. Tests durchgeführt und die Leistung entsprechend den Genehmigungen der AERB schrittweise erhöht, bis der Block schliesslich mit voller Leistung in Betrieb genommen werden kann», schrieb NPCIL und ergänzte: «Kakrapar-4 ist der zweite von sechzehn einheimischen Schwerwasserdruckreaktoren (PHWR) mit einer Leistung von jeweils 700 MWe, die im Land errichtet werden.» Am Kernkraftwerksstandort Kakrapar wurde mit Block-3 der erste dieser Reaktoren am 10. Januar 2021 erstmals mit dem Netz synchronisiert. Er ist seit dem 30. Juni 2023 kommerziell in Betrieb.

Quelle

B.G. nach NPCIL, Medienmitteilung, 17. Dezember 2023, und AERB, Medienmitteilung, 13. Dezember 2023

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