Indien: Kakrapar-3 erstmals kritisch gefahren
Im Reaktor des Blocks 3 des Kernkraftwerks Kakrapar im westindischen Bundesstaat Gujarat ist am 22. Juli um 09.36 Uhr Ortszeit erstmals eine sich selbsterhaltende Kettenreaktion abgelaufen.
Der Bau von Kakrapar-3, einem 700-MW-Druckschwerwasser-Reaktorblocks (PHWR) indischer Bauart, begann im November 2010. Gleichzeitig wurde auch mit dem Bau des identischen PHWR Kakrapar-4 begonnen. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung der beiden schwerwassermoderierten Einheiten Tarapur-3 und -4, die ihrerseits auf einer Weiterentwicklung der 202-MW-Baureihe basieren. Die Komponenten dieses Kernkraftwerks werden von der indischen Industrie hergestellt und von indischen Auftragnehmern gebaut.
Der indische Premierminister Narendra Modi twitterte: «Wir gratulieren unseren Nuklearwissenschaftern zum Erreichen der Kritikalität der Kernkraftwerkseinheit Kakrapar-3! Dieser einheimische 700-MW-Reaktor ist ein leuchtendes Beispiel für ‹Make in India›. Und ein Wegbereiter für viele solche zukünftige Erfolge!»
Am Standort Kakrapar sind zwei ältere PHWR in kommerziellem Betrieb. Beide Einheiten, Kakrapar-1 und -2, sind 202-MW-Anlagen, die in den 1990er-Jahren ihren Betrieb aufgenommen haben.
Der Atomstromanteil Indiens beträgt rund 3%. Bis 2031 sollen laut der indischen Regierung 21 neue Kernkraftwerkseinheiten mit einer Gesamtleistung von 15’700 MW am Netz sein.
Quelle
M.A. nach NCPIL, Medienmitteilung, 22. Juli 2020
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