Hohe Strahlungswerte bei Tank in Fukushima-Daiichi
Die Betreiberin des havarierten Kernkraftwerks Fukushima-Daiichi, die Tokyo Electric Power Company (Tepco), hat am 1. September 2013 bestätigt, dass bei einem Tank auf dem Werksgelände eine 18-mal höhere Strahlendosis gemessen worden ist, als ursprünglich berichtet.
Gemäss der am 1. September 2013 veröffentlichten Stellungnahme der Tepco ist die erhöhte Strahlung bei derselben Stelle gemessen worden, welche die Tepco erstmals am 19. August 2013 an die japanische Nuclear Regulatory Authority (NRA) gemeldet hatte. Damals war Wasser innerhalb wie ausserhalb eines Grabens rund um einen Wassertank entdeckt worden und die NRA bezifferte die Ortsdosisleistung mit 100 Millisievert in der Stunde (mSv/h). Die Tepco bestätigte in ihrer neuen Stellungnahme einen Spitzenwert von 1800 mSv/h, betonte jedoch, dass der Grossteil des 5 cm über Boden gemessenen Werts aus Betastrahlung besteht. Der Gammastrahlungsanteil betrage bloss 1 mSv/h. Die Reichweite der Betastrahlung sei nur kurz, weshalb die Ortsdosisleistung 50 cm über Boden «nur noch 15 mSv/h» erreiche. Die Tepco betonte zudem, nachdem es sich um eine Orts-Äquivalent-Dosisleistung handle, lasse sie sich nicht per se auf eine Ganzkörperdosis mit entsprechenden letalen Folgen umrechnen.
In einer weiteren Stellungnahme bestätigte die Tepco, dass Messungen von Wasser das an der gleichen Stelle aus Tanks ausgetreten war, eine hohe Tritiumaktivität von 300 Mio. Bq/l aufwies. Das Wasserniveau innerhalb des betroffenen Tanks hat sich gemäss Tepco jedoch nicht verändert. Dies spreche gegen eine erneute Leckage. Doch hat die Tepco die Ursache für die hohen Strahlungswerte nicht entdeckt.
Die NRA hatte am 21. August 2013 die Beurteilung einer Tankleckage auf dem Gelände des havarierten Kernkraftwerks Fukushima-Daiichi auf die Stufe 3, «ernster Störfall», der internationalen nuklearen Ereignisskala (Ines) gesetzt. Gemäss der internationalen Kernenergie-Nachrichtenagentur NucNet hatte die NRA die Einstufung angehoben, nachdem ihr die Tepco neue Informationen geliefert hatte.
Quelle
D.S. nach Tepco, Medienmitteilung, 1. September und NucNet, 2. September 2013