Hochfeldmagnet in Wannsee angekommen
Der weltweit stärkste Magnet für Neutronenexperimente ist am 23. Januar 2014 am Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) in Wannsee angekommen. Mit dem neuen Magneten können Forscherinnen und Forscher ihre Proben einem Magnetfeld von bis zu 25 Tesla (T) aussetzen, während sie diese mit Neutronen aus dem Forschungsreaktor BER II bestrahlen. Bislang sind mit Neutronenstreuung Magnetfelder bis lediglich 17 T kombinierbar.
Der rund 20 t schwere Hochfeldmagnet für Neutronenstreuung war ab dem 21. Januar 2014 von Chivasso nahe Turin über Mailand, den Gotthardtunnel, Zürich und Stuttgart nach Berlin transportiert worden.
Zunächst muss der Magnet in der für ihn vorgesehenen Montagehalle aufgebaut und die normalleitende Spule eingebaut werden. Voraussichtlich im Sommer dieses Jahres soll er das erste Mal sein maximales Magnetfeld bei einem Strom von 20’000 Ampère erreichen. Anschliessend wird der Magnet an seinen endgültigen Standort in der Neutronenleiterhalle gebracht. Die neu aufgebaute Stromversorgung und die Kühlanlage waren in den vergangenen Monaten umfangreichen Leistungstests unterzogen worden und sind nun für den «richtigen» Magneten bereit, schreibt das HZB in einer Medienmitteilung.
Mit dem neuen Magneten können Forscherinnen und Forscher ihre Proben einem Magnetfeld mit einer Flussdichte von bis zu 25 T aussetzen und gleichzeitig mit Neutronen aus dem BER II bestrahlen. Dies ist laut HZB weltweit einmalig. Bislang sind mit Neutronenstreuung lediglich Magnetfelder bis 17 T kombinierbar. Von Messungen in diesem deutlich stärkeren Magnetfeld verspricht man sich neue Erkenntnisse zum Beispiel für die Forschung an supraleitenden Materialien.
Die Entwicklungsarbeit am Hochfeldmagneten begann 2007, nachdem der Kooperationsvertrag zwischen dem damaligen Hahn-Meitner-Institut und dem National High Magnetic Field Laboratory in Tallahassee (MagLab) über die gemeinsame Entwicklung unterschrieben war. Der Gesamtumfang der Investitionen beträgt rund EUR 20 Mio. (CHF 24 Mio.) bei einer Bau- und Entwicklungszeit von rund sieben Jahren.
Quelle
M.A. nach HZB, Medienmitteilung, 23. Januar 2014, und MagLab, Medienmitteilung, 3. Oktober 2013