Hinkley-Point-C-Projekt verzögert sich bis Mitte 2026
Die Electricité de France (EDF) hat den Zeitplan und das Budget für die Inbetriebnahme des im Bau befindlichen Kernkraftwerks Hinkley Point C in Somerset, England, erneut überarbeitet.
«Obwohl Hinkley Point C von der Covid-19-Krise betroffen ist, hat Hinkley Point C 2020 […] erhebliche Fortschritte erzielt», erklärte die EDF. In diesem Zusammenhang sei eine detaillierte Überprüfung des Zeitplans und der Kosten durchgeführt worden, um die bisherigen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie abzuschätzen, so das Unternehmen weiter. Demnach wird der Beginn der Stromerzeugung aus Block 1 im Juni 2026 erwartet, statt wie 2016 angekündigt Ende 2025. Die coronabedingten Verzögerungen werden die Kosten des Projekts – in Preisen von 2015 – um GBP 500 Mio. (CHF 608, 8 Mio.) auf GBP 22–23 Mrd. (CHF 26,8–28,0 Mrd.) erhöhen. Dadurch sinkt die prognostizierte Rendite laut EDF von 7,6 bis 7,8% auf 7,1 bis 7,2%.
Die jetzige Prognose geht davon aus, dass ab dem zweiten Quartal 2021 schrittweise wieder normale Bedingungen auf der Baustelle herrschen werden, erklärte die EDF und fügte hinzu, dass sich das Projekt auf das Ziel konzentriere, die Kuppel auf das Reaktorgebäude von Hinkley-Point-C1 Ende 2022 zu platzieren.
Die Bauarbeiten für Hinkley-Point-C1 sind seit Dezember 2018 offiziell am Laufen. Hinkley-Point-C2 ist seit Dezember 2019 in Bau. Die beiden EPR-Einheiten werden laut britischem Energieministerium elektrische Energie für 6 Mio. Haushalte oder eine Region zweimal so gross wie London liefern. Sie decken damit rund 7% des landeseigenen Stromverbrauchs und reduzieren den jährlichen CO2-Ausstoss um 9 Mio. t. Hinkley Point C ist nach der Inbetriebnahme von Sizewell B im Jahr 1995 das erste Neubauprojekt Grossbritanniens.
Quelle
M.A. nach EDF, Medienmitteilung, 27. Januar 2021