Grossbritannien: Wylfa-DCO zur Prüfung angenommen
Die britische Infrastructure and Planning Commission (IPC) hat den sogenannten Development Consent Order (DCO) der Horizon Nuclear Power Ltd. zum Bau und Betrieb eines Kernkraftwerks am Standort Wylfa Newydd auf der Insel Anglesey im Norden von Wales formell zur Prüfung angenommen.
Die Horizon Nuclear, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der japanischen Hitachi Ltd., hatte am 1. Juni 2018 den 41’000-seitigen DCO zum Bau von zwei Kernkraftwerkseinheiten vom Typ Advanced Boiling Water Reactor (ABWR) der Hitachi-GE bei der IPC eingereicht. Die IPC ist eine unabhängige, von der Regierung überwachte Einrichtung, die «national bedeutsame» Infrastrukturprojekte wie neue Kraftwerke oder Flughafenterminals vor Baubeginn überprüft. Sie hatte eine gesetzlich festgelegte Frist von 28 Tagen, um zu bestimmen, ob ein DCO-Antrag den Anforderungen der Regierung entspricht und eine formelle Überprüfung beginnen kann.
Mit der formellen Annahme vom 29. Juni 2018 durch die IPC wird der Antrag der Horizon Power nun in ein Gesuch umgewandelt und die Gesuchunterlagen werden veröffentlicht. Zudem beginnt die sogenannte drei Monate dauernde Vorprüfungsphase, die Personen und Organisationen die Möglichkeit bietet, zum Gesuch Stellung zu nehmen. Danach folgt die eigentliche Prüfungsphase, die laut Horizon Nuclear etwa sechs Monate in Anspruch nehmen wird.
Die Hitachi hatte im Vorfeld gesagt, sie werde Ende 2019 einen endgültigen Investitionsentscheid zum Bau der zwei geplanten Kernkraftwerkseinheiten treffen. Laut Regierung wird der allfällige Bau rund sieben Jahre dauern und mit der Inbetriebnahme könnte 2027 gerechnet werden.
Quelle
M.A. nach britischer Regierung, Medienmitteilung, 3. Juli, und Horizon Nuclear, Medienmitteilung, 29. Juni 2018