Grossbritannien: Unterstützung der einheimischen Haleu-Brennstoffproduktion
Die britische Regierung investiert GBP 300 Mio. (rund CHF 325 Mio.) in ein Programm zur Förderung der heimischen Produktion von High-assay low-enriched uranium (Haleu)-Brennstoff. Die erste Produktionsanlage soll Anfang der 2030er-Jahre in Grossbritannien in Betrieb gehen und zur Versorgung der nächsten Generation an kleinen, modularen Kernreaktoren beitragen sowie Russland weiter aus dem globalen Energiemarkt drängen.
Das britische Department for Energy Security and Net Zero (DESNZ) und die britische Staatssekretärin für Energiesicherheit und Netto-Null, Claire Coutinho, kündigten am 7. Januar 2024 das europaweit erste Programm zur Herstellung von Haleu-Brennstoff an. Die erste britische Haleu-Produktionsanlage soll Anfang der 2030er-Jahre in Betrieb gehen. Haleu-basierte Brennstoffe haben einen Gehalt an spaltbarem Uran-235 zwischen 5% und 20% und werden bei der nächsten Generation fortgeschrittener kleiner, modularer Reaktoren (SMRs) eingesetzt. Bis anhin ist Haleu nur in Russland kommerziell erhältlich, jedoch fördern auch die USA die Haleu-Herstellung im Rahmen des Inflation Reduction Acts und gibt es dort erste Hersteller.
Mit der heimischen Haleu-Produktion will die britische Regierung die Versorgung neuer Nuklearprojekte basierend auf fortgeschrittenen SMRs verbessern, Arbeitsplätze im Nordwesten Englands schaffen und Russland weiter aus dem globalen Energiemarkt verdrängen. «Die bahnbrechende Investition in Höhe von 300 Millionen Pfund ist Teil von Plänen, die dazu beitragen sollen, bis 2050 bis zu 24 GW an sauberer, zuverlässiger Kernenergie bereitzustellen – ein Viertel des Strombedarfs Grossbritanniens», schrieb das DESNZ, das zudem den Nutzen der Kernenergie beim Übergang zu Netto-Null und bei der Sicherstellung bezahlbarer Strompreise unterstrich.
Gemäss DESNZ werden weitere GBP 10 Mio. (rund CHF 11 Mio.) bereitgestellt, «um die Fähigkeiten und Standorte für die Herstellung anderer fortgeschrittener Brennstoffe in Grossbritannien zu entwickeln und so die langfristige Versorgung des Landes mit Kernbrennstoffen zu sichern und internationale Verbündete zu unterstützen». Bereits Ende 2022 haben die britische Regierung und die Nuklearindustrie bis zu GBP 26 Mio. investiert, um ab 2028 über inländische Urankonversionskapazitäten zu verfügen.
Quelle
B.G. nach DESNZ, Medienmitteilung, 7. Januar 2024
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