Grossbritannien: Regierung unterstützt Haleu-Produktion

Die britische Regierung hat eine Summe von GBP 196 Mio. (rund CHF 222 Mio.) an Urenco vergeben. Damit will das Urananreicherungsunternehmen im Nordwesten Englands eine Urananreicherungsanlage bauen, die bereits 2031 High-assay low-enriched uranium (Haleu) für fortgeschrittene Reaktoren produzieren könnte.

15. Mai 2024
Urenco-Standort Capenhurst bei Chester
Am bestehenden Standort von Urenco im britischen Capenhurst bei Chester soll bereits 2031 Haleu als Brennstoff für fortgeschrittene Reaktoren hergestellt werden.
Quelle: Urenco

Im Januar 2024 hatte das britische Department for Energy Security and Net Zero (DESNZ) das europaweit erste Programm zur Herstellung von Haleu-Brennstoff angekündigt, in welches die Regierung GBP 300 Mio. (rund CHF 325 Mio.) investiert. Am 8. Mai gab das DESNZ bekannt, dass davon GBP 196 Mio. an Urenco für den Bau einer Urananreicherungsanlage gehen. Ebenfalls sollen 2024 Mittel für Dekonversionskapazitäten, die Haleu-Erforschung sowie für Regulierung und den Haleu-Transport bereitgestellt werden.

Die Anlage soll in Capenhurst bei Chester (Grafschaft Cheshire) gebaut werden, 2031 in Betrieb gehen und dann bis zu 10 Tonnen Haleu pro Jahr produzieren. Gemäss DESNZ wird das Unternehmen Urenco – das sich teilweise im Besitz der britischen Regierung befindet – die Anlage mitfinanzieren. Mit dem im eigenen Land hergestellten Haleu will Grossbritannien sich und andere Länder unabhängig von russischen Haleu-Exporten machen.

Hintergrundinformationen zu Haleu und dessen Produktionsländern
High-assay low-enriched uranium (Haleu) besitzt einen Gehalt an spaltbarem Uran-235 zwischen 5% und 20%. Haleu wird zukünftig bei einigen der fortgeschrittenen, modularen Reaktoren als Brennstoff eingesetzt und erlaubt dort längere Betriebszyklen und einen höheren Abbrand im Vergleich zu geringer angereichertem Brennstoff.

Bis anhin wird Haleu kommerziell in Russland und China hergestellt. In den USA läuft die Haleu-Produktion an. In Europa prüft zudem Orano den Einstieg in die Haleu-Produktion beispielsweise durch die Erweiterung der Produktionskapazität der Urananreicherungsanlage Georges-Besse-II am französischen Kernkraftwerksstandort Tricastin.

Quelle

B.G. nach DESNZ, Medienmitteilung, 8. Mai 2024 und Orano USA-Website

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