Grossbritannien: Regierung hat Standort für den Step-Fusionsreaktor ausgewählt
Die Regierung Grossbritanniens hat das Gelände des West-Burton-Kraftwerks im Norden der Grafschaft Nottinghamshire als Standort für den Prototypen des Fusionsreaktors Spherical Tokamak for Energy Production (Step) ausgewählt. Er soll dort bis 2040 gebaut und in Betrieb genommen werden.
Im Herbst 2020 hatte die United Kingdom Atomic Energy Authority (UKAEA) alle Gemeinden Grossbritanniens dazu aufgerufen, sich bis Ende März 2021 als Standort für den Step zu bewerben. Im Juni 2021 veröffentlichte die UKAEA dann eine Auswahlliste mit 15 potenziellen Standorten, wovon sie bis im Oktober 2021 fünf in die engere Wahl genommen hat. Am 3. Oktober 2022 hat nun die Regierung Grossbritanniens bekanntgegeben, dass das Kraftwerksgelände West Burton, im Norden der Grafschaft Nottinghamshire, als Standort für den Step ausgewählt wurde. Dort befinden sich bereits ein Kohle- und ein Gaskraftwerk in Betrieb.
Die UKAEA, ist für die kommerzielle Entwicklung der Fusionsenergie und der damit verbundenen Technologie in Grossbritannien verantwortlich. Sie leitet das Fusionsprogramm am Culham Centre for Fusion Energy (CCFE) in der Nähe von Culham in der englischen Grafschaft Oxfordshire. Auch das Step-Programm gehört zu ihren Aktivitäten. Der Step-Prototyp ist ein kompakter, sphärischer Tokamak-Fusionsreaktor, der seine wirtschaftliche Realisierbarkeit demonstrieren soll. Die erste Phase von Step wird von der Regierung mit GBP 220 Mio. (rund CHF 250 Mio.) finanziert. Die UKAEA will bis 2024 eine konzeptionelle Auslegung des Prototyps vorlegen.
Grossbritannien setzt grosse Hoffnungen in die Fusionstechnologie. «Diese Technologie hat ein erhebliches Potenzial für die Bereitstellung sicherer, nachhaltiger und kohlenstoffarmer Energie für künftige Generationen», schrieben die UKAEA und das Department of Business, Energy and Industrial Strategy (BEIS). Zudem betonten sie, dass das «Step-Programm während der Bau- und Betriebsphase Tausende von hochqualifizierten Arbeitsplätzen schaffen, andere Hightech-Industrien in die Region locken und die Entwicklung wissenschaftlicher und technologischer Fähigkeiten auf nationaler Ebene fördern wird.» Zudem werde man auch möglichst bald Programme zur Lehrlingsausbildung in der Region anlaufen lassen.
Quelle
B.G. nach UKAEA und BEIS, gemeinsame Medienmitteilung, 3. Oktober 2022
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