Grossbritannien: GDA-Verfahren für SMR-Auslegung von Rolls-Royce lanciert
Das Mitte November 2021 gestartete Screening-Verfahren des britischen Department for Business, Energy and Industrial Strategy (BEIS) für die SMR-Auslegung des Unternehmens Rolls-Royce SMR Ltd. ist abgeschlossen. Es bestätigt, dass der kleine, modulare Reaktor (Small Modular Reactor, SMR) für die Teilnahme am Generic Design Assessment (GDA) geeignet ist. Das Office for Nuclear Regulation (ONR), die Environment Agency (EA) und Natural Resources Wales (NRW) haben nun vom BEIS den Auftrag erhalten, das GDA zu beginnen.
Die britischen Aufsichtsbehörden bewerten die grundsätzliche Zulassungsfähigkeit neuer Kernkraftwerksauslegungen in einem GDA-Verfahren. Diese Vorlizenzierung ist standortunabhängig und Voraussetzung für spezifische Baugesuche. Sie trägt dazu bei, dass alle neuen Kernkraftwerke, die in Grossbritannien gebaut werden, hohe Standards in Bezug auf Sicherheit, Sicherung, Umweltschutz und Abfallentsorgung erfüllen.
Screening-Verfahren erfolgreich abgeschlossen
Damit das GDA-Verfahren gestartet werden kann, muss eine neue Reaktorauslegung zuerst das Screening-Verfahren der britischen Regierung bestehen. Diesen Meilenstein auf dem Weg zur Zulassung für den britischen Markt hat der SMR von Rolls-Royce nun geschafft. Das Mitte November 2021 lancierte Screening-Verfahren hat ergeben, dass der SMR für die Teilnahme am GDA geeignet ist. Das BEIS hat das ONR, die EA und NRW beauftragt, mit dem GDA-Verfahren zu beginnen. Ziel für Rolls-Royce ist es, von ONR die Design Acceptance Confirmation (DAC) und von EA und NRW das Statement of Design Acceptability (SoDA) zu erhalten und somit das GDA-Verfahren erfolgreich abzuschliessen.
Wichtiger Beitrag zur kohlenstoffarmen Stromerzeugung und für die Versorgungssicherheit
«Der Eintritt in das GDA-Bewertungsverfahren ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu unserem Ziel, einen SMR-Kraftwerkspark zu errichten, der erschwinglichen, kohlenstoffarmen Strom erzeugen wird und so dazu beiträgt, den künftigen Energiebedarf zu decken und unsere Netto-Null-Ziele zu erreichen», sagte Tom Samson, CEO von Rolls-Royce SMR. «Der britische Regulierungsprozess ist international anerkannt und respektiert. Wir begrüssen die sorgfältige Prüfung und Herausforderung, die mit der Bewertung unserer Auslegung einhergeht.»
Dem fügte Helena Perry, Regulatory and Safety Affairs Director von Rolls-Royce SMR, hinzu: «Rolls-Royce SMR verfügt über ein engagiertes Team mit Erfahrung in den Bereichen GDA, Zulassungen und Genehmigungen. Wir arbeiten eng mit den britischen Aufsichtsbehörden zusammen und nutzen all unsere Erfahrungen und Erkenntnisse, um das GDA-Verfahren zügig voranzutreiben.»
Reaktionen zur Lancierung des GDA-Verfahrens gab es auch von UK Research and Innovation (UKRI), einer nicht-ministeriellen öffentlichen Einrichtung der Regierung Grossbritanniens, die Forschungs- und Innovationsmittel verwaltet, die aus dem Wissenschaftsbudget des BEIS finanziert werden. Richard Deakin, Low Cost Nuclear Challenge Director von UKRI, ordnete die Lancierung des GDA-Verfahrens wie folgt ein: «Dies ist ein weiterer positiver Schritt von Rolls-Royce SMR bei der Entwicklung ihres Kernkraftwerks in Grossbritannien, der von UKRI unterstützt wird. Die neuen Nukleartechniken haben das Potenzial, eine entscheidende Rolle bei der Versorgung Grossbritanniens mit zuverlässiger, erschwinglicher und kohlenstoffarmer Energie zu spielen.»
SMR von Rolls-Royce soll 60 Jahre im Grundlastbetrieb laufen
Der 470-MW-SMR stützt sich auf die bewährte Druckwasserreaktor-Technologie, die weltweit im Einsatz ist. Der Ansatz von Rolls-Royce SMR sieht jedoch vor, dass die Reaktorkomponenten unter Fabrikbedingungen gebaut und vor Ort zusammengesetzt werden. Der SMR soll über einen Zeitraum von mindestens 60 Jahren im Grundlastbetrieb dazu beitragen, den Ausbau der erneuerbaren Energien zu unterstützen und damit Probleme einer Unterbrechung der Energieversorgung zu überwinden.
Quelle
B.G. nach Rolls-Royce SMR und ONR, Medienmitteilungen, 7. März 2022
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