Grossbritannien: Deep Isolation erhält Zuschuss für Behälterentwicklung
Viele Länder weltweit und darunter auch die Schweiz werden ihre radioaktiven Abfälle in geologischen Tiefenlagern tief unter dem Erdboden entsorgen. In Grossbritannien ist eine Ergänzung dazu die Entsorgung in tiefen Bohrlöchern, wofür die Abfälle in korrosionsbeständige Behälter eingeschlossen werden müssen. Für die Entwicklung solcher Behälter erhält ein Projektteam, geführt von Deep Isolation, Zuschüsse der britischen Regierung.
Die in den USA ansässige Firma Deep Isolation entwickelt eine Lösung, bei der gewisse Arten radioaktiver Abfälle in tiefen Bohrlöchern entsorgt werden sollen, die mit Bohrverfahren von der Erdoberfläche her erstellt werden können. Wie bei einem geologischen Tiefenlager, das bergmännisch erstellt wird, müssen auch Abfälle, die in Bohrlöchern entsorgt werden sollen, sicher verpackt und von der Umwelt isoliert werden.
Die Deep Isolation EMEA verkündete am 8. Februar 2023, dass sie in Grossbritannien vom Department for Energy Security and Net Zero (DESNZ, ehemals Department for Business, Energy and Industrial Strategy, BEIS) einen Zuschuss für die Entwicklung eines korrosionsbeständigen Behälters erhalten habe. Der Behälter soll ausgediente Brennelemente aufnehmen, damit diese sicher in einem Bohrloch in einer Tiefe von ein bis drei Kilometern entsorgt werden können. Die Finanzierung stamme aus dem Energy Entrepreneurs Fund (Link), der Teil des Net Zero Innovation Portfolio sei, so Deep Isolation.
Deep Isolation führe die Entwicklungsarbeiten am Behälter zusammen mit dem Nuclear Advanced Manufacturing Research Centre (Nuclear AMRC) und weiteren Beteiligten der Universität Sheffield sowie der NAC International Inc. durch. Ziel ist es, den technologischen Reifegrad der Auslegungen von Entsorgungsbehältern von Deep Isolation gemeinsam zu verbessern, damit die behördlichen Anforderungen an eine Entsorgung in tiefen Bohrlöchern erfüllt werden können. Die Zusammenarbeit beinhalte die Herstellung und Erprobung eines Behälter-Prototyps, der auf die Anforderungen von Grossbritannien zugeschnitten sei, und damit den Aufbau einer Lieferkette für die Herstellung von Behältern, gab Deep Isolation bekannt.
Chris Parker, Global Head of Business Development und Managing Director von Deep Isolation EMEA, erläuterte, dass die Tiefbohrtechnologie in Grossbritannien den Bedarf an einem bergmännisch erstellten geologischen Tiefenlager nicht ersetzen könne. Ausgewählte Abfallströme mit hoher Wärmeentwicklung liessen sich aber in tiefen Bohrlöchern in viel grösserer Tiefe entsorgen, was das Potenzial biete, Kosten zu senken und notwendige Zeit für das britische Tiefenlagerprogramm zu sparen.
Quelle
B.G. nach Deep Isolation, Medienmitteilung, 8. Februar 2023
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