Grossbritannien: bis zu 24 Gigawatt aus Kernenergie bis 2050

Der britische Premierminister Boris Johnson hat ambitionierte Pläne zur Erhöhung der Energieversorgungssicherheit vorgestellt. Die neue British Energy Security Strategy sieht unter anderem einen stark beschleunigten Ausbau der heimischen Kernenergiekapazitäten vor.

7. Apr. 2022
Darstellung des Neubau-Projekts in Wylfa
Das Neubau-Projekt in Wylfa (Darstellung der ursprünglichen Pläne) könnte bald neuen Aufwind erhalten.
Quelle: NIA

Am 6. April 2022 hat die britische Regierung ihre neue Strategie zur Erhöhung der Energieversorgungssicherheit vorgestellt. Sie legt dar, wie Grossbritannien den Ausbau von Kern-, Wind- und Solarenergie und der Wasserstoffproduktion beschleunigen will, was dazu führen könnte, dass bis 2030 95% des britischen Stroms CO2-arm sind. Kurzfristig soll zudem die Förderung von heimischem Öl und Gas unterstützt werden.

Laut der Regierung steht der Plan vor dem Hintergrund weltweit steigender Energiepreise, bedingt durch die steigende Nachfrage nach der Pandemie und die russische Invasion in der Ukraine. Er sei von zentraler Bedeutung für die Abkehr Grossbritanniens von teuren fossilen Brennstoffen mit stark volatilen Preisen und für die Stärkung einheimischer Energiequellen, um langfristig eine grössere Energiesicherheit zu gewährleisten.

Ambitionierte Kernenergie-Pläne
Die Strategie sieht eine deutliche Beschleunigung des Ausbaus der Kernenergie vor, mit dem Ziel, die Kapazitäten dieser «sicheren, sauberen und zuverlässigen Energiequelle» bis 2050 auf bis zu 24 GW zu erhöhen. Die Kernkraftwerke würden so bis zu 25% des voraussichtlichen Strombedarfs decken. Abhängig vom Fortschritt ihrer Entwicklung werden kleine, modulare Reaktoren (SMR) eine wichtige Rolle spielen.

Um den Kernenergieausbau voranzutreiben richtet die Regierung die neue Behörde Great British Nuclear ein und stattet sie mit umfangreichen Finanzmittel aus. Zudem soll noch im April 2022 der 120 Millionen Pfund schwere Future Nuclear Enabling Fund ins Leben gerufen werden. Die ersten Projekte sollen «so bald wie möglich in diesem Jahrzehnt» vorangetrieben werden, darunter auch der Standort Wylfa im Norden von Wales. Dies könnte laut der Regierung bedeuten, dass in den 2020er-Jahren mit dem Bau von bis zu acht Reaktoren begonnen wird, was einem Reaktor pro Jahr statt wie bisher geplant einem pro Jahrzehnt entspricht.

Quelle

M.R. nach britischer Regierung, Medienmitteilung, 6. April 2022

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