Gesuche für Ersatzkernkraftwerke Beznau und Mühleberg eingereicht
Die Axpo-Gruppe und die BKW FMB Energie AG haben am 4. Dezember 2008 die Rahmenbewilligungsgesuche für zwei Kernkraftwerke eingereicht, die die dienstältesten Schweizer Anlagen Beznau-1, Beznau-2 und Mühleberg ersetzen sollen. Damit wollen die beiden Energieunternehmen die zuverlässige Stromversorgung der Schweiz sicherstellen.
Mit dem Einreichen der beiden Rahmenbewilligungsgesuche sei der offizielle Startschuss für den Ersatz der bestehenden KKW Beznau und Mühleberg gefallen und der politische Prozess gemäss dem Kernenergiegesetz eingeleitet, so die Gesuchsteller. Da der Entscheid dem fakultativen Referendum unterliegt, dürfte letztlich das Schweizer Stimmvolk entscheiden. Die Axpo und BKW rechnen damit, dass im Jahr 2012 oder 2013 eine Volksabstimmung über ihr Vorhaben stattfinden wird. Bei Annahme der Rahmenbewilligungsgesuche seien je ein weiteres Bewilligungsverfahren für Bau und Betrieb der Kraftwerke zu durchlaufen.
Zwei identische Kraftwerkstypen der neuesten Generation mit Hybridkühlung
Die beim Bundesamt für Energie (BFE) eingereichten Rahmenbewilligungsgesuche beinhalten unter anderem Berichte zur Sicherheit, Umweltverträglichkeit, zum Stilllegungskonzept und zum Nachweis für die Entsorgung der anfallenden radioaktiven Abfälle. Sie legen neben den Standorten der geplanten Ersatzkernkraftwerke unter anderem deren ungefähre Leistung - je maximal 1600 MW - fest, nicht aber den konkreten Reaktortyp oder Kraftwerkshersteller. Diese Präzisierung sei Teil des Baubewilligungsgesuchs. Für Axpo und BKW ist klar, dass zwei identische Kraftwerkstypen der neuesten Generation erstellt werden sollen und dass nur ein Hersteller mit einer weltweit anerkannten Technologie in Frage kommt. Fest steht auch, dass sowohl in Beznau wie in Mühleberg moderne Hybridkühltürme gebaut werden sollen. Diese beeinträchtigen die Flusswassertemperaturen nicht, fügten sich dank markant geringerer Höhe besser in das Landschaftsbild ein als Naturzugkühltürme und würden auch keine sichtbare hoch aufragende Dampffahne aufweisen.
Atel begrüsst neue Impulse zur Versorgungssicherheit
Die Atel begrüsste die Gesuche der Axpo und BKW für neue Kernkraftwerke an den Standorten Beznau und Mühleberg. Dies sei ein wichtiger Beitrag zur gemeinsamen Sicherstellung der Schweizer Stromversorgung. «Mit einer Auswahl von drei Projekten sind die Chancen gut, rechtzeitig zwei neue Kernkraftwerke zu realisieren», so die Atel in ihrer Pressemitteilung. Am 10. Juni 2008 hatte die Atel bereits ein Rahmenbewilligungsgesuch für ein neues Kernkraftwerk beim BFE eingereicht. Gemäss Mitteilung will sie am eigenen Projekt im solothurnischen Niederamt festhalten und es weiter vorantreiben. Verhandlungen mit der Axpo und der BKW über die Form der Zusammenarbeit und die gegenseitigen Beteiligungen liefen bereits.
Quelle
M.A. nach Axpo und BKW, Medienmitteilung, sowie Atel, Medienmitteilung, 4. Dezember 2008
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