GE Steam Power schliesst sich polnischem AP1000-Team an

Die Bechtel Power Corporation und die Westinghouse Electric Company, zwei führende amerikanische Unternehmen der Nuklearindustrie, sowie GE Steam Power (früher Alstom Power Systems) haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um die Möglichkeiten für gemeinsame zivile Nuklearprojekte in Polen auszuloten.

3. März 2022
Dampfturbine Arabelle
Die nukleare Dampfturbine Arabelle von GE Steam Power, dem ehemaligen Dampfturbinenbereich von Alstom, könnte in Polen zum Einsatz kommen.
Quelle: GE Steam Power

Westinghouse hatte Ende Juni 2021 im Rahmen eines Programms der United States Trade and Development Agency (USTDA) einen Förderbeitrag erhalten, um das Kernenergieprogramm Polens voranzubringen. Sie leitete anschliessend die Phase der sogenannten FEED-Arbeiten (Front-End Engineering and Design) ein. Die FEED-Arbeiten seien eines der Schlüsselelemente bei der Umsetzung des zwischenstaatlichen Abkommens zwischen Polen und den USA über die Zusammenarbeit zur Entwicklung eines zivilen Kernenergieprogramms. Westinghouse werde die FEED-Arbeiten gemeinsam mit Bechtel durchführen und die AP1000-Technologie von Westinghouse einsetzen, erklärte das Unternehmen damals.

Nun möchte GE Steam Power zusammen mit Bechtel und Westinghouse die Konstruktion und Installation der Turbineninsel für den Bau des ersten polnischen Kernkraftwerks übernehmen.

Westinghouse hat vorläufige Vereinbarungen mit zehn Unternehmen unterzeichnet, um Polen und andere osteuropäische Länder bei der Errichtung von AP1000-Blöcken zu unterstützen, so Westinghouse in einer Erklärung vom 21. Januar 2022. Zu den Unternehmen gehören Kraftwerkskonstrukteure und -ingenieure, Stahlhersteller, Bauunternehmen und Komponentenhersteller.

Mehrere Interessenten an Polens Kernkraftwerksplänen
Polen plant den Bau von Druckwasserreaktoren der Generation III oder III+ mit einer Leistung zwischen 6000 und 9000 MW und sucht einen Partner, der sich mit 49% am Bauprojekt beteiligt und die Technologie liefert. Der vorläufige Zeitplan der Regierung sieht die Fertigstellung des ersten von sechs Blöcken bis 2033 vor, wobei jeder weitere Block alle zwei Jahre folgen soll, sodass das Kernkraftwerksprogramm im Jahr 2043 abgeschlossen werden könnte.

Im März 2021 ratifizierte die polnische Regierung ein zwischenstaatliches Nuklearkooperationsabkommen mit den USA, das den amerikanischen Anbietern 18 Monate Zeit gibt, ein Partnerschaftsangebot auszuarbeiten. Westinghouse hatte erklärt, dass es ein technisches Angebot ausarbeiten wird.

Electricité de France (EDF) und Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP) haben ebenfalls Interesse an einem Angebot für Polen bekundet. Die Bedingungen für den Entscheid der polnischen Regierung müssen noch von der Europäischen Kommission genehmigt werden.

Quelle

M.A. nach Bechtel, Medienmitteilung, 23. Februar 2022; Westinghouse, Medienmitteilung, 1. Juli 2021 und CNNC, Medienmitteilung, 28. Februar 2022

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