FRM-II liefert die ersten Neutronen
Die Forschungs-Neutronenquelle FRM-II der Technischen Universität München in Garching hat am 2. März 2004 die ersten Neutronen erzeugt.
"Damit ist die Inbetriebsetzung der weltweit modernsten Neutronenquelle in das entscheidende Stadium getreten", freut sich TU-Präsident Professor Wolfgang Herrmann. Beim ersten Anfahren des Forschungsreaktors wurden Neutronen bei einer Leistung von nur wenigen Kilowatt (so genannter "Nullleistung") erzeugt. Nunmehr wird die Leistung der Neutronenquelle stufenweise auf 20 MW erhöht. Diese Inbetriebsetzungsphase des FRM-II ist von den vorschriftsmässigen umfangreichen Überprüfungen, insbesondere der Sicherheitseinrichtungen, begleitet. Die eigentlichen wissenschaftlichen Experimente können nach Abschluss der Inbetriebsetzung beginnen, ebenso wie die industrielle Nutzung. Der FRM-II benötigt für einen Betriebszyklus von 52 Tagen bei 20 MW jeweils ein einziges Brennelement. Das erste ist Ende Februar 2004 in den zentralen Kanal des Moderatortanks im Reaktorbecken eingesetzt worden.
Die Forschungs-Neutronenquelle in Garching zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie als Hochflussquelle ein extrem breites Anwendungsspektrum für die erzeugten Neutronen hat. Der Atom-Ei-Nachfolger ist vorteilhaft auf niedrige thermische Reaktorleistung bei hoher Neutronenleistung optimiert. Die bei der Kernspaltung erzeugten Neutronen werden im Moderator abgebremst und gelangen über Strahlrohre aus dem Reaktorbecken zu den wissenschaftlichen Instrumenten. Die Neutronen werden dort als Sonden für Untersuchungen in Physik, Chemie, Biologie, Medizin und in den Ingenieurwissenschaften eingesetzt.
Quelle
D.S. nach TU München, 2. März 2004