Frankreich: Weissbuch zur Energiepolitik sieht Bau des EPR vor
"Frankreich ist entschlossen, die Option Kernenergie offen zu halten und zusammen mit den Technologien, die 2012 verfügbar sein werden, den Kernkraftwerkspark zu ersetzen. Mit dem baldigen Bau eines ersten EPR soll hierfür ein Grundstein gesetzt werden." Dies erklärte die französische Energieministerin Nicole Fontaine bei der Präsentation des Weissbuchs zur Energiepolitik am 7. November 2003.
Sie hat damit ihren vor einem Monat angedeuteten Kurs beibehalten. Die Kosten für den Bau einer EPR-Demonstrationseinheit von EUR 3 Mrd. werden von der Industrie getragen.
Mit dem Weissbuch - das die Energiepolitik der nächsten 30 Jahre bestimmen soll - werden prioritär vier Ziele verfolgt: den Zugang zu hochwertiger und preisgünstiger Energie für jeden Einwohner des Landes sichern, Schutz der Umwelt, Verstärkung der nationalen Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit Frankreichs aufrechterhalten.
Neben den Äusserungen zur Kernenergie werden im Weissbuch zwei weitere Stützpfeiler der Energiepolitik Frankreichs aufgezeigt. Der Energieverbrauch soll erstens bis ins Jahr 2015 stabilisiert werden und in den fünf darauffolgenden jährlich um 2% sinken. Als zweites Standbein soll den erneuerbaren Energien mehr Platz eingeräumt werden. Hierfür wird im Gesetz niedergeschrieben, der Anteil erneuerbarer thermischer Energien sei bis ins Jahr 2015 um 50% anzuheben, bis 2010 soll der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromproduktion 21% betragen.
Das Weissbuch ist bis Ende Jahr öffentlich aufgelegt, wird Anfang 2004 dem Ministerrat unterbreitet und anschliessend dem Parlament zur Abstimmung übergeben.
Quelle
D.S. nach SFEN, Correspondance nucléaire, 7. November und NucNet, 10. November 2003