Frankreich: SMR-Projekt Nuward bald in der Phase der Grundauslegung
Das Projekt Nuward wurde von Frankreich im September 2019 angekündigt. Das belgische Unternehmen Tractebel steuert Ingenieursdienstleistungen bei. Ziel ist es, bis 2030 mit dem Bau eines SMR-Prototyps zu starten, der auf Druckwassertechnologie basiert. 2023 soll die Phase der Grundauslegung (Basic Design Phase) beginnen.
Das belgische Unternehmen Tractebel wird dem französischen Projekt Nuward Ingenieurdienstleistungen zur Verfügung stellen. Dazu hat es einen Vertrag unterzeichnet mit dem Ingenieurszentrum Centre national d’équipement de production d’électricité (CNEPE) und dem technischen Zentrum der Electricité de France (EDF) in Tours. Im Projekt Nuward, das sich gegenwärtig in der Phase der konzeptuellen Auslegung (Conceptual Design Phase) befindet, wird ein kleiner, modularer Reaktor (SMR) entwickelt. Die Phase der Grundauslegung werde 2023 starten, so Tractebel. Der Bau eines Prototypen soll 2030 beginnen.
Gemäss Tractebel, das bereits Arbeiten für Nuward durchgeführt hat, läuft der neue Vertrag bis Oktober 2022. Dieser «umfasst konzeptionelle Auslegungsstudien für Teile des nichtnuklearer Teils (Turbinenhalle), verschiedene Hilfs- und Nebengebäude (Wassereinlass und Wartungssystem) sowie die 3D-Modellierung der Gebäude, in denen diese Systeme untergebracht sind», so Tractebel. Die Ingenieursfirma werde auch die Schnittstellen mit den verschiedenen Partnern verwalten, um sicherzustellen, dass die erhaltenen oder bereitgestellten Daten klar und rechtzeitig übermittelt werden. Verantwortlich sei sie zudem für die bautechnischen Vorstudien und die Bewertung der Kosten im Tätigkeitsbereich. In Zusammenarbeit mit den anderen Nuward-Partnern werde Tractebel überdies den Grundrissplan des Standorts erstellen.
«Wir sind stolz darauf, an der Entwicklung einer der ersten SMR-Auslegungen in Europa mitzuwirken, die zur Erreichung des Ziels der EU, bis 2050 kohlenstoffneutral zu sein, beitragen wird», verkündet Sébastien Pageaud, Projektmanager bei Tractebel. «Das Projekt erfordert vielfältige technische Kompetenzen (Systemtechnik, Bauingenieurwesen, 3D-Modellierung usw.), die wir Nuward zur Verfügung stellen können. Rund 20 unserer Ingenieure arbeiten derzeit an dem Projekt. Wir freuen uns darauf, EDF und seine Partner weiterhin bei der erfolgreichen Durchführung des Nuward-Projekts zu unterstützen», so Pegeaud.
Zum Nuward-Konsortium, das von EDF geleitet wird, gehören das Commissariat à l’énergie atomique et aux énergies alternatives (CEA), Naval Group, TechnicAtome und Framatome. Die Naval Group und TechnicAtome besitzen Erfahrungen im Bereich nuklearer Antriebssysteme für U-Boote und Flugzeugträger.
Quelle
B.G. nach Tractebel, Medienmitteilung, 6. Mai 2022
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