Frankreich: Millionen für die Ausbildung im Nuklearsektor

Gemäss der Strategie, die der französische Präsident Emmanuel Macron am 10. Februar 2022 vorstellte, setzt die Regierung alles daran, die französische Kernenergiebranche wiederzubeleben, um bis 2050, zusammen mit weiteren Massnahmen, die CO₂-Neutralität zu erreichen.

So kündigten Sylvie Retailleau, Ministerin für Hochschulbildung, Agnès Pannier-Runacher, Ministerin für die Energiewende, und Carole Grandjean, beigeordnete Ministerin für berufliche Aus- und Weiterbildung, die Bereitstellung von mehr als EUR 100 Mio. für Ausbildungsinitiativen und innovative Projekte an.

Die Université des Métiers du Nucléaire unterbreitete laut den Ministerinnen ausserdem ihren detaillierten Aktionsplan zu den erforderlichen Kompetenzen, damit die französische Nuklearindustrie die 100’000 Personen gewinnen, ausbilden und einstellen kann, die sie in den nächsten zehn Jahren benötigt, um alle ihre Industrieprojekte durchzuführen. Der Sektor beschäftigt in Frankreich derzeit 220’000 Arbeitnehmende.

Die Ausbildungsoffensive folgt auf den Entscheid Macrons, rund EUR 10 Mrd. für die vollständige Wieder-Verstaatlichung von Électricité de France (EDF) auszugeben, dem Besitzer und Betreiber des französischen Kernkraftwerksparks. Zudem soll eine paneuropäische Nuklearallianz einberufen werden, um den Einsatz der Kernenergie in ganz Europa zu fördern.

In Frankreich ist der Ausbau der Kernenergie – neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien und Massnahmen im Bereich Energieeinsparung und -effizienz – einer der drei Schwerpunkte zur Dekarbonisierung.