Frankreich: EPR2-Vorfertigungsanlage an Kohlestandort?
Das Kohlekraftwerk Cordemais wird bis zum Kohleausstieg Frankreichs im Jahr 2027 in Betrieb bleiben. Die ursprünglich geplante Umstellung auf Holzpellets hat sich laut Électricité de France (EDF) sowohl technisch als auch wirtschaftlich als nicht umsetzbar erwiesen. Stattdessen könnte am Standort eine Vorfertigungsanlage für Rohrleitungen des Sekundärkreislaufs für die geplanten EPR2-Reaktoren gebaut werden.
Da die technisch-wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Realisierung des Ecocombust-Projekts nicht gegeben sind, erwägt EDF, das Projekt zur Umstellung des Kohlekraftwerks Cordemais auf Biomasse (Holzpellets) nicht weiter zu verfolgen. Das Unternehmen bekräftigte jedoch seinen Willen, am Standort eine industrielle Aktivität aufrechtzuerhalten.
Über seine Tochtergesellschaft Framatome möchte EDF den Bau einer Anlage zur Fertigung von Rohrleitungen für den Sekundärkreislauf der neuen EPR2-Reaktoren ermöglichen. Machbarkeitsstudien seien bereits lanciert und der Dialog mit allen betroffenen Interessengruppen begonnen worden, erklärte EDF. Die geplante Fertigungsanlage könnte bei ihrer Errichtung etwa 100 Personen beschäftigen und bei Spitzenauslastung etwa 200 Personen benötigen.
Kohleausstieg bis 2027
Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte 2023 angekündigt, dass Frankreich seine verbleibenden Kohlekraftwerke – Cordemais in der Nähe von Nantes nahe der Atlantikküste und Émile Huchet in Ostfrankreich – bis 2027 auf Biomasse umstellen werde. Die Zukunft des von GazelEnergie betriebene Kraftwerk Emile Huchet ist noch ungewiss.
Quelle
M.A. nach EDF, Medienmitteilung, 24. September 2024