Fortschritte beim Pallas-Projekt
Die Tractebel Engineering – eine Tochtergesellschaft der Engie SA (ehemals GDF Suez SA) – übernimmt die Rolle des bauherrenseitigen beratenden Ingenieurs für den geplanten neuen Mehrzweck-Hochflussreaktor Pallas im niederländischen Petten.
Hermen van der Lugt, Geschäftsführer der Pallas-Stiftung, und Luc Vanhoenacker, stellvertretender Geschäftsführer der Tractebel, unterzeichneten einen Vertrag, wonach die Tractebel in den nächsten rund zehn Jahren als Ingenieur des Pallas-Mehrzweckreaktors amtet. Über den Auftragswert wurde Stillschweigen vereinbart. Der Mehrzweck-Hochflussreaktor Pallas wird den High Flux Reactor (HFR) ersetzen, der 1961 in Betrieb ging und dessen Lebensdauer sich dem Ende nähert.
Im Rahmen des Vertrags bilden die Pallas-Stiftung und die Tractebel ein Projektteam, um technische Fachkräfte und Projektmanagement-Personal zur Unterstützung der Stiftung zu stellen. Sie werden zudem zusammen den zukünftigen Entwickler des Reaktors auswählen und betreuen. Dazu hat die Stiftung eine informelle Marktkonsultation über Auslegung und Bau des Reaktors begonnen. Das Ausschreibungsverfahren zur Wahl des Entwicklers des nuklearen Teils soll vor dem 1. August lanciert werden.
Die Projektorganisation von Pallas war bis Ende 2013 Teil der Nuclear Research and Consultancy Group BV (NRG). Danach übernahm eine Stiftung, die Foundation Preparation Pallas-reactor, die Projektleitung.
Die Europäische Kommission hatte am 17. Juli 2013 ein Darlehen in Höhe von EUR 80 Mio. (CHF 84 Mio.) genehmigt, mit dem die Niederlande den Bau von Pallas unterstützen wollen. Die Gesamtkosten waren 2012 auf EUR 500 Mio. (CHF 523 Mio.) veranschlagt worden. Das restliche Kapital soll während der zweiten Projektphase – sobald die Baubewilligung vorliegt – mit Hilfe privater Investoren beschafft werden.
Quelle
M.A. nach Tractebel, Medienmitteilung, 11. Mai, Foundation Preparation Pallas-reactor, Medienmitteilung, 13. Mai, und NucNet, 15. Mai 2015