Fortschritt bei Altlastenbehebung in Sellafield

Die Sellafield Ltd. – die Betreiberin des Nuklearkomplexes Sellafield – hat erfolgreich kontaminiertes Wasser aus einer der weltweit ältesten Lagereinrichtungen für nukleare Abfälle gereinigt und damit bei der laufenden Altlastenaufarbeitung einen wichtigen Meilenstein erreicht.

27. Feb. 2015
Ab 2017 will die Sellafield Ltd. die Festabfälle aus dem Magnox Swarf Storage Silo bergen und für die Endlagerung konditionieren.
Ab 2017 will die Sellafield Ltd. die Festabfälle aus dem Magnox Swarf Storage Silo bergen und für die Endlagerung konditionieren.
Quelle: Sellafield Ltd.

In weniger als fünf Jahren hat die Sellafield Ltd. rund zwei Millionen Liter Wasser aus den 22 Lagerbecken innerhalb des Magnox Swarf Storage Silo (MSSS) gepumpt, gereinigt und durch sauberes ersetzt. Damit sei das radioaktive Inventar in der rund 50 Jahre alten Anlage halbiert worden, erklärt das Unternehmen. In den Becken des MSSS sind die Hüllen ausgedienter Brennelemente der Magnox-Reaktoren gelagert, Swarf genannt. «Wir haben erfolgreich Flüssigabfälle mit einer Aktivität von 10’000 Terabecquerel aus der Anlage entnommen», kommentiert Chris Halliwell, Leiter des MSSS, den erreichten Meilenstein. In einem nächsten Schritt sollen die festen Abfälle aus den Lagerbecken gehoben und für die Endlagerung vorbereitet werden. Dazu befinden sich insgesamt drei Verkapselungsanlagen in Bau. Die erste soll in einigen Monaten nach Sellafield transportiert und getestet werden. Die Entnahme der ersten Festabfälle ist für 2017 geplant. Das Gebäude soll abgerissen werden, sobald die radioaktiven Abfälle entfernt wurden. Die MSSS-Anlage wurde in den 1960er-Jahren gebaut. Sie war Teil des Wiederaufarbeitungssystems für ausgedienten Brennstoff der einst 26 in Grossbritannien betriebenen Magnox-Reaktoren.

Gemäss der Sellafield Ltd. hatten die Kernkraftwerksbetreiber Grossbritanniens wegen Streiks von Kohleminenarbeitern die Stromproduktion eine Zeit lang erhöhen müssen, um einem Strommangel vorzubeugen. Dies hatte damals zur Folge, dass mehr Brennstoff nach Sellafield transportiert wurde als die Anlage verarbeiten konnte. Über die Jahre hätten die Verantwortlichen die Abfälle in der Anlage gelagert, ohne einen Plan für den weiteren Umgang mit den Materialien zu haben, so die Sellafield Ltd.

2004 schaltete sich die Nuclear Decommissioning Authority (NDA) ein und die Planung für den Rückbau des MSSS wurde in Angriff genommen. Ingenieure entwickelten daraufhin ein Wasserreinigungssystem, mit dem die radioaktiven Stoffe mit Hilfe chemischer Prozesse vom Wasser getrennt werden können.

Quelle

M.B. nach Sellafield Ltd., Medienmitteilung, 20. Februar 2015

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