Fonds zur Sanierung bergbaulicher Altlasten aus Sowjetzeit

Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) richtet einen neuen Fonds ein, um die Hinterlassenschaft von Uranabbau und -verarbeitung aus sowjetischer Zeit in Kirgistan, Tadschikistan und Usbekistan beseitigen zu helfen.

25. Juni 2015

Auf Antrag der Europäischen Kommission schafft die EBRD den «Environmental Remediation Account for Central Asia». Der Fonds werde die Sanierung derjenigen Uranabbau-Standorte finanzieren, die höchste Priorität haben, erklärte die EBRD. Die Kommission stellt anfänglich EUR 8 Mio. (CHF 8,4 Mio.) bereit. Zusätzliche Mittel sind vorgesehen.

Die früheren Sowjetrepubliken Kirgistan, Tadschikistan und Usbekistan sind reich an Rohstoffen. Zu Sowjetzeiten wurde dort unter anderem Uran abgebaut. Dies führte laut EBRD zu einer grossen Menge radioaktiv kontaminierten Materials, das in Bergbauhalden gelagert wurde. Nach der Schliessung der meisten Minen 1995 sei kaum an der Sanierung gearbeitet worden, so die EBRD. Die akkumulierte Menge an radioaktiv kontaminiertem Material bedrohe die Umwelt und die Gesundheit der Bevölkerung. Viele verlassene Minen befinden sich entlang der Zuflüsse zum Fluss Syrdarja, der durch das dicht besiedelte Fergana-Tal – dem landwirtschaftlichen Zentrum der Region – führt.

Derzeit betreibt die EBRD sieben multilaterale Fonds mit Geberbeiträgen von insgesamt über EUR 4 Mrd. (CHF 4,2 Mrd.). Die Bank und die Europäische Kommission arbeiten seit den 1990er-Jahren eng in Nuklearsicherheitsprogrammen zusammen. Der neue Fonds sei eine Anerkennung der dringenden Notwendigkeit, bezüglich Uranminen und -lagerstätte in Zentralasien zu handeln, sagte Vince Novak, EBRD-Direktor für nukleare Sicherheit. Auch das Know-how der EBRD im nuklearen Rückbau werde gewürdigt. «Wir begrüssen die Initiative der Europäischen Kommission und rufen gleichzeitig andere Spender auf, sich an daran zu beteiligen», fügte Novak an.

Quelle

M.A. nach EBRD, Medienmitteilung,17. Juni 2015

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