Finnland entscheidet sich für Kernenergie-Zukunft

Mit seinem Beschluss vom 24. Mai 2002, den Bau eines neuen Kernkraftwerkblocks im Grundsatz gutzuheissen, setzt das finnische Parlament einen Meilenstein für die Kernenergie.

23. Mai 2002

Während in Asien und Osteuropa derzeit über 30 neue Kernkraftwerksblöcke erstellt werden, gab es im Westen seit längerem keine solchen Neubauprojekte. Das Parlament fällte den Entscheid mit 107 gegen 92 Stimmen und folgte damit der Regierung, die am 17. Januar dieses Jahres die Annahme des entsprechenden Baugesuchs der Elektrizitätsgesellschaft TVO empfohlen hatte. Geplant ist ein Kraftwerk mit Leichtwasserreaktor in Olkiluoto oder Loviisa, wo die vier Kernkraftwerksblöcke des Landes stehen.
Der Entscheid Finnlands ist die logische Antwort auf die politische Forderung, den steigenden Elektrizitätsbedarf wirtschaftlich und ohne zusätzliche Treibhausgasemissionen zu decken sowie die Importabhängigkeit im Energiesektor zu verringern. Der Atomstromanteil an der gesamten Stromproduktion des Landes stieg im letzten Jahr von 27% auf 30%.
Finnland nimmt auch im Bereich nukleare Entsorgung eine weltweite Vorreiterrolle ein. In Loviisa und Olkiluoto steht je ein Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle in Betrieb, und für die hochradioaktiven abgebrannten Brennelemente wurde eine Lösung gefunden. Das Parlament genehmigte vor einem Jahr den Bau eines geologischen Endlagers in Olkiluoto im Grundsatz und bestätigte damit einen entsprechenden Regierungsentscheid von Ende 2000. Auch die betroffene Gemeinde Eurajoki stimmte dem Projekt zu. Mit den Bauarbeiten für das geologische Endlager soll nach 2010 begonnen werden, die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2020 vorgesehen.

Quelle

M.S.

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Zur Newsletter-Anmeldung

Profitieren Sie als Mitglied

Werden Sie Mitglied im grössten nuklearen Netzwerk der Schweiz!

Vorteile einer Mitgliedschaft