Finnland: Aus für die geplante russische AES-2006-Einheit Hanhikivi-1

Am 2. Mai 2022 hat die Fennovoima Oy mitgeteilt, dass sie den Auftrag über die Lieferung und den Bau der 1200-MW-Druckwasserreaktoreinheit des fortgeschrittenen russischen Typs AES-2006 – Hanhikivi-1 am Standort Pyhäjoki – mit dem russischen Staatsunternehmen Rosatom gekündigt habe.

2. Mai 2022
Baustelle Hanhikivi-1 im Februar 2022
Die Zusammenarbeit mit dem russischen Anlagenlieferanten Raos Project wurde am 2. Mai 2022 mit sofortiger Wirkung beendet. Sowohl die Planungs- und Lizenzierungstätigkeiten als auch die Arbeiten an Hanhikivi-1 wurden eingestellt.
Quelle: Fennovoima

Laut Fennovoima wurde der EPC-Vertrag (Engineering, Procurement and Construction; dt. Planen, Beschaffen und Bauen) mit Raos Project Oy über die Lieferung der Anlage gekündigt, da Raos Project erhebliche Verzögerungen zu verzeichnen hatte und nicht in der Lage war, das Projekt zu liefern. «In den letzten Jahren ist es zu erheblichen und zunehmenden Verzögerungen gekommen», sagte Fennovoima und ergänzte, dass durch den Krieg in der Ukraine die Risiken für das Projekt zugenommen hätten, und RAOS Project nicht in der Lage gewesen sei, die Risiken zu begrenzen.

Der Anlagenlieferant von Fennovoima, Raos Project, und sein Eigentümer, Raos Voima Oy, sind Tochtergesellschaften von Rosatom Energy International, das Teil der Rosatom-Gruppe ist. Rosatom hat weltweit rund 400 Tochter- und Partnerunternehmen, die insgesamt 260’000 Mitarbeiter beschäftigen.

Illustration vom Standort Hanhikivi-1
Illustration der geplanten 1200-MW-Druckwasserreaktoreinheit des fortgeschrittenen russischen Typs AES-2006 Hanhikivi-1, deren Lieferung und Bau eingestellt worden ist.
Quelle: Fennovoima

Reaktion von Rosatom
Rosatom, zeigte sich «äusserst enttäuscht» über den Entscheid von Fennovoima, den Vertrag mit Raos Project zu kündigen. Dies sei ohne detaillierte Konsultation mit den Aktionären des Projekts getroffen worden, betonte Rosatom. «Die Gründe für diese Entscheidung sind für uns völlig unerklärlich. Das Projekt schritt voran, und wir hatten eine gute Arbeitsbeziehung zu unserem Kunden aufgebaut.» Rosatom fügte hinzu: «Wir behalten uns das Recht vor, unsere Interessen in Übereinstimmung mit den geltenden Verträgen und Gesetzen zu verteidigen.»

Quelle

M.A. nach Fennovoima und Rosatom, Medienmitteilungen, 2. Mai 2022

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