EU und Ungarn über Brennstoffvertrag für geplanten Paks-Ausbau einig
Die Europäische Kommission und die ungarische Regierung haben sich über den Kernbrennstoffliefervertrag für die beiden geplanten Kernkraftwerkseinheiten am Standort Paks verständigt. Diese wird Russland demnach während zehn Jahren mit Brennstoff versorgen.
Laut Janos Lazar, Vorsteher des ungarische Ministerpräsidentenamts, sind alle Hindernisse beim Abschluss des Brennstoffliefervertrags mit Russland für den geplanten Paks-Ausbau überwunden. Ursprünglich hätte Russland für die nächsten 20 Jahre Brennstoff für die zwei neuen Kernkraftwerkseinheiten liefern sollen. Die Euratom Supply Agency (ESA) äusserte jedoch Bedenken zur Versorgungssicherheit. Sie befürchtete eine zu einseitige Abhängigkeit Ungarns von einem einzigen Lieferanten. Das Kollegium der ESA-Kommissare aus den 28 EU-Mitgliedstaaten legte deshalb am 2. März 2015 sein Veto ein, sprach sich jedoch gleichzeitig für weitergehende Gespräche aus, um eine für alle Seite annehmbare Lösung zu finden. Der nun gefundene Kompromiss schlägt eine Vertragsdauer von zehn Jahren vor. Zudem soll der Liefervertrag gemäss dem finnischen Modell abgeschlossen werden. Anfang 2014 hatte die Europäische Kommission den Brennstoffliefervertrag für die geplante Kernkraftwerkseinheit Hanhikivi-1 zwischen der russischen Tvel JSC – einer Tochtergesellschaft des Staatskonzerns Rosatom – und der finnischen Fennovoima Oy genehmigt. Dieser Auftrag umfasst die Lieferung der ersten Brennstoffladung sowie der weiteren Ladungen während der ersten zehn Betriebsjahre von Hanhikivi-1.
Russland und Ungarn stimmten dem Kompromiss bereits zu. Die Genehmigung der Europäischen Kommission wird in den nächsten Wochen erwartet.
Quelle
M.A. nach ungarischem Ministerpräsidentenamt, Medienmitteilung, 26. März 2015