Erstes Plasma im südkoreanischen Kstar
Mit dem ersten Plasma hat die neue Fusionsforschungsanlage Kstar im National Fusion Research Institute (NFRI) in Daejeon, Südkorea, am 13. Juni 2008 erfolgreich den Betrieb aufgenommen. Dies hat das NFRI nach der Auswertung der Ergebnisse offiziell bekannt gegeben.
Das neue Fusionsprojekt Kstar (Korean Superconducting Tokamak Advanced Research) ist - neben der Beteiligung am Internationalen Thermonuklearen Experimentalreaktor Iter - das Kernstück des koreanischen Fusionsprogramms. Geplant als eine mittelgrosse Anlage vom Typ Tokamak soll Kstar durch neue Betriebsweisen dazu beitragen, den Weg zu einem Tokamak im Dauerbetrieb zu bahnen. Der Kstar ist - wie der Iter - mit supraleitenden Magnetspulen aus Niob-Zinn ausgestattet. Damit soll die Anlage später lange Pulsdauern bis zu 300 Sekunden erreichen.
Seit Februar 2008 wurde Kstar schrittweise in Betrieb genommen. Zunächst wurden Vakuum und Dichtigkeit des Plasmagefässes geprüft, dann die supraleitenden Magnete auf die Arbeitstemperatur von 4,5 Kelvin nahe dem absoluten Nullpunkt heruntergekühlt und schliesslich ab Mitte Juni das erste Plasma erzeugt. Mit dem reibungslosen Plasmastart habe man, so die koreanischen Forscher, den ersten Schritt hin zur Fusionsforschung auf Weltniveau gemeistert.
Die kommenden Forschungsjahre mit Kstar werden daher dazu beitragen, so ist das koreanische Wissenschaftsministerium überzeugt, «der von ernsten Energieproblemen bedrohten Welt eine saubere Energiequelle, die Fusion, verfügbar zu machen».
Quelle
M.A. nach IPP und NFRI, Pressemitteilungen, 17. Juli 2008