Entsorgung: noch keine Einigung zwischen Kroatien und Slowenien
Die kroatisch-slowenische Kommission für das gemeinsame Kernkraftwerk Krško in Slowenien ist es nicht gelungen, eine Grundlage für den Bau eines gemeinsamen Endlagers für radioaktive Abfälle in Vrbina bei Krško zu schaffen.
«Derzeit besteht kein Konsens über eine gemeinsame Lösung, aber wir sind weiterhin offen für Gespräche mit Kroatien gemäss dem Abkommen zwischen den beiden Ländern», wurde die slowenische Infrastrukturministerin Alenka Bratušek nach dem Treffen von lokalen Medien zitiert. Die slowenische Regierung erklärte, dass beide Seiten bis zum nächsten Treffen «in der Lage sein sollten», sich auf die Verabschiedung der letzten (dritten) Überarbeitung des Stilllegungs- und Entsorgungsprogramms zu einigen. In einer Erklärung des kroatischen Energieministeriums heisst es, dass ein gemeinsames Endlager alle Arten von Abfällen abdecken sollte, damit Kroatien auf seinem eigenen Gebiet kein Lager für medizinische und andere radioaktive Abfälle errichten muss.
Die nächste Sitzung der bilateralen Kommission werde im Dezember oder Anfang Januar stattfinden, teilte das kroatische Ministerium mit. Das Dokument sei der «Schlüssel» für den künftigen Abschluss eines bilateralen Abkommens zwischen Slowenien und Kroatien über die Frage eines gemeinsamen Endlagers für radioaktive Abfälle, erklärte das Ministerium weiter.
Das Kernkraftwerk Krško (PWR, 688 MW) befindet sich auf slowenischem Territorium rund 10 km von der kroatischen Grenze entfernt. Es nahm 1983 den kommerziellen Betrieb auf. Seit 2001 gehört das Kernkraftwerk je zur Hälfte Slowenien und Kroatien. Die produzierte Strommenge wird ebenfalls hälftig geteilt. Sie deckt etwa 35% des slowenischen und 20% des kroatischen Strombedarfs. Krško soll bis 2043 weiterbetrieben werden.
Quelle
M.A. nach kroatischem Ministerium für Umwelt und Energie und slowenischem Infrastrukturministerium, Medienmitteilungen, 30. September 2019