Ensi veröffentlicht Jahresberichte 2009
Die Schutzziele wurden in allen Nuklearanlagen der Schweiz im Jahr 2009 eingehalten und der Strahlenschutz der Bevölkerung war jederzeit gewährleistet. Dies geht aus den am 5. Mai 2010 veröffentlichten Jahresberichten des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) hervor. Das Ensi beurteilt die Betriebssicherheit der Werke Leibstadt und Mühleberg im vergangenen Jahr als «gut», diejenige von Beznau und Gösgen als «ausreichend».
Der Betrieb der schweizerischen Kernanlagen war im Aufsichtsjahr 2009 sicher. Den Kernkraftwerken Leibstadt und Mühleberg anerkennt das Ensi eine «gute Betriebssicherheit». Lediglich eine «ausreichende Betriebssicherheit» bescheinigt das Ensi den Werken Beznau und Gösgen. Im Fall von Beznau wird diese Bewertung mit einer unzulässigen Strahlendosis begründet, der zwei Mitarbeiter ausgesetzt waren. Dieses Vorkommnis ordnete das Ensi der Stufe 2 der von 0 bis 7 reichenden internationalen Störfallbewertungsskala Ines zu. Gegen das KKW Beznau hat das Ensi als zuständige Strafbehörde von Gesetzes wegen ein Strafverfahren eröffnet. Die Ermittlungen sind laut Ensi noch im Gang.
Im Fall des KKW Gösgen kritisiert das Ensi den nicht sicherheitsgerichteten Umgang mit einem Mehrfachfehler. Dieses Vorkommnis ordnete das Ensi der Ines-Stufe 1 zu. Indessen hatte das KKW dieses Vorkommnis vom Juni 2008 dem Ensi erst im März 2009 gemeldet. Die Verspätung hat das Ensi gemäss den gesetzlichen Vorgaben dem in solchen Sachen zuständigen Bundesamt für Energie angezeigt. Ebenso kritisiert das Ensi die Qualität einzelner Berichte und Dokumente des KKW Gösgen, die entsprechend nachgebessert werden mussten. Aus diesen Gründen bewertet das Ensi die Sicherheit des KKW Gösgen im Jahre 2009 als lediglich «ausreichend».
22 meldepflichtige Vorkommnisse in Kernkraftwerken
Insgesamt verzeichnete das Ensi im vergangenen Jahr 27 meldepflichtige Vorkommnisse. 25 davon hatten eine geringe Bedeutung für die nukleare Sicherheit. Diese ordnete das Ensi der Ines-Stufe 0 («zwar meldepflichtig, doch ohne Bedeutung für die nukleare Sicherheit und den Strahlenschutz») zu. In den Kernkraftwerken registrierte das Ensi 22 der 27 meldepflichtigen Vorkommnisse: elf in Beznau, drei in Gösgen, vier in Leibstadt und vier in Mühleberg. Im Zwilag ereigneten sich drei meldepflichtige Vorkommnisse, in den Kernanlagen des Paul Scherrer Instituts (PSI) zwei. Das zweite Vorkommnis am PSI ist dem Ensi erst gegen Ende der Berichtsperiode gemeldet worden, weshalb es in der Medienmitteilung vom 13. Januar 2010 noch nicht erwähnt war. Keine Vorkommnisse gab es in den Forschungsreaktoren der Universität Basel und der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne.
Die Mengen der an die Umgebung abgegebenen radioaktiven Stoffe lagen an allen Standorten der Kernanlagen deutlich unter den behördlich festgelegten Grenzwerten. Der Strahlenschutz der Bevölkerung war somit jederzeit gewährleistet, so das Ensi in seiner Medienmitteilung.
Berichte auch im Internet
Die veröffentlichten Berichte (Aufsichtsbericht, Erfahrungs- und Forschungsbericht, Strahlenschutzbericht) sind beim Ensi erhältlich und können auf der Website heruntergeladen werden.
Quelle
D.S. nach Ensi, Medienmitteilung, 5. Mai 2010