Ensi: Kernanlagen auch 2018 sicher betrieben

Die Kernanlagen in der Schweiz konnten im Jahr 2018 den Schutz der Bevölkerung vor Strahlung gewährleisten. Zu diesem Ergebnis kommt das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) in einer ersten Bilanz des vergangenen Aufsichtsjahres. Zudem wurde eine umfassende Überprüfung in der Kernkraftwerkseinheit Beznau-1 abgeschlossen, die zuvor für einen längeren Stillstand gesorgt hatte.

14. Jan. 2019

Georg Schwarz, Leiter des Aufsichtsbereichs Kernkraftwerke und stellvertretender Ensi-Direktor, erkklärte: «Die gesetzlichen Vorgaben bezüglich der Sicherheit wurden jederzeit eingehalten.» Die Anlagen befinden sich in einem sicheren Zustand, so Schwarz weiter. Dies hätten 2018 rund 400 Inspektionen bestätigt. Die provisorische Zahl der meldepflichtigen Vorkommnisse liegt mit 40 Meldungen über dem langjährigen Mittelwert.

Meldepflichtige Ereignisse 2018 nach Anlage

  • Beznau-1: 3 Vorkommnisse
  • Beznau-2: 1 Vorkommnis
  • Gösgen: 13 Vorkommnisse
  • Leibstadt: 13 Vorkommnisse
  • Mühleberg: 4 Vorkommnisse
  • Kernanlagen des PSI: 5 Vorkommnisse, wovon ein Vorkommnis von Dritten verursacht und nicht dem PSI zugeordnet wurde
  • Forschungsreaktor der EPFL in Lausanne: 1 Vorkommnis
  • Keine Vorkommnisse haben das Zentrale Zwischenlager der Zwilag und der Forschungsreaktor an der Universität Basel gemeldet.

Eine eingeschränkte Verfügbarkeit von Notkühlsystemen im Kernkraftwerk Leibstadt führte zu einer Ines-1-Bewertung auf der siebenstufigen internationalen Störfallbewertungsskala Ines (International Nuclear and Radiological Event Scale) der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO). Die übrigen Vorkommnisse, deren Bewertung bereits abgeschlossen ist, wurden als Ines-0 eingestuft. Für einige Vorkommnisse ist die Bewertung noch nicht abgeschlossen.

Beznau: Nachweis des Reaktodruckbehälter-Stahls abgeschlossen

Das Kernkraftwerk Beznau-1 konnte – nach rund drei Jahren Stillstand – den Betrieb wiederaufnehmen. Es musste zuvor nachweisen, dass die Befunde, die im Sommer 2015 im Grundmaterial des Reaktordruckbehälters (RDB) entdeckt wurden, die Sicherheit nicht beeinträchtigen. Nach umfassenden Untersuchungen anhand einer Kopie eines RDB-Segmentes konnte aufzeigt werden, dass die im Stahl des RDB gefundenen Einschlüsse keinen negativen Einfluss auf die Sicherheit haben.

Internationale Überprüfung des Ensi

Im Jahr 2018 wurden die Ergebnisse von zwei internationalen Überprüfungen veröffentlicht. Einerseits prüfte der Topical-Peer-Review der European Nuclear Safety Regulators Group (Ensreg) den Schweizer Länderbericht im Rahmen der internationalen Überprüfung zum Thema Alterungsmanagement in Kernkraftwerken. Die in den Schweizer Kernkraftwerken umgesetzten Programme für das Alterungsmanagement wurden im Abschlussbericht mit zahlreichen «Good Practices» bewertet. In vier Bereichen wurde Verbesserungsbedarf identifiziert, beispielsweise in der gezielten Überprüfung nicht zugänglicher Rohrleitungen.

Andererseits wurde das System der nuklearen Sicherung (Nuclear Security Regime), die Sicherung von Kernanlagen, die Sicherung beim Transport von nuklearen Gütern und die IT-Sicherheit von Kernanlagen begutachtet. Die Untersuchungen fanden im Rahmen einer Mission des International Physical Protection Advisory Service (IPPAS) statt. Die Experten dieser IPPAS-Mission empfehlen unter anderem, dass das Ensi regulatorische Anforderungen an die IT-Sicherheit von Kernanlagen vervollständigt. Lob erhielt die Schweiz dafür, dass das Prinzip der stetigen Nachrüstung in der Gesetzgebung verankert ist.

Schutz der Bevölkerung vor Strahlung gewährleistet

Das Ensi stellte im vergangenen Jahr keine unerlaubten Abgaben radioaktiver Stoffe aus den Anlagen fest. Die Dosisgrenzwerte wurden eingehalten.

Quelle

M.B. nach Ensi, Medienmitteilung, 10. Januar 2019

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