England: Betreiber will Betrieb von zwei Kernkraftwerken bis 2026 verlängern

Die zwei Kernkraftwerke Heysham-1 und Hartlepool im Norden Englands sollen nach den Planungen des Betreibers EDF Energy (EDF) bis März 2026 in Betrieb bleiben – zwei Jahre länger als ursprünglich geplant. Insbesondere positive Inspektionen der Graphitreaktorkerne im Jahr 2022 hätten das Vertrauen gestärkt, dass die Anlagen länger Strom erzeugen und weiterhin strenge regulatorische Standards erfüllen können.

10. März 2023
Block 1 des Kernkraftwerks Heysham
Das Kernkraftwerk Heysham-1 soll bis März 2026 am Netz bleiben, zwei Jahre länger als bislang geplant.
Quelle: EDF Energy

Heysham-1 in Lancashire und Hartlepool in Teesside feiern in diesem Jahr beide ihr 40-jähriges Bestehen. Als EDF 2009 die Verantwortung für die Kernreaktoren übernahm, sollte die Produktion 2014 auslaufen. EDF investierte erhebliche Ressourcen, um den Abschalttermin auf 2024 zu verschieben. Die Laufzeiten wurde nun um weitere 2 Jahre bis März 2026 verlängert.

Die Entscheidung sei nach einer strengen Prüfung der technischen und wirtschaftlichen Gründe für die Verlängerung der Lebensdauer getroffen worden, teilte EDF mit. Matt Sykes, Managing Director des Geschäftsbereichs Erzeugung von EDF, sagte: «Die Bereitstellung von CO2-freiem und erschwinglichem Strom bei jedem Wetter war noch nie so wichtig wie jetzt. Unsere kontinuierlichen Investitionen und die sorgfältige Verwaltung der britischen Nuklearparks seit 2009 haben es uns ermöglicht, die heutige Entscheidung zu treffen, und dazu beizutragen, die Energiesicherheit des Vereinigten Königreichs in dieser herausfordernden Zeit zu unterstützen.»

Dies helfe Grossbritannien nicht nur dabei, den Verbrauch von importiertem Gas zu reduzieren, sondern sei auch eine gute Nachricht für die 2000 qualifizierten Mitarbeitenden. Der Erhalt dieser wertvollen technischen und betrieblichen Fähigkeiten werde für das Vereinigte Königreich von entscheidender Bedeutung sein, um seine Nuklearkapazität neu aufzubauen.

Die zusätzlichen 29 TWh Strom, die beide Anlagen in dem Zeitraum von zwei Jahren erzeugen könnten, würden etwa 6 Mrd. Kubikmeter Gas ersetzen und einen CO2-Ausstoss von rund 10 Mio. Tonnen vermeiden.

Die Aufsichtsbehörde für die Nuklearindustrie in Grossbritannien, das Office for Nuclear Regulation (ONR), reagierte auf die Ankündigung von EDF: Obwohl eine Entscheidung über die Verlängerung der Anlagenlebensdauer keine formelle behördliche Bewertung oder Genehmigung durch ONR erfordere, sei es eine Anforderung der Standortlizenz, dass der Betrieb jederzeit unter einem gültigen Sicherheitsnachweis durchgeführt werde. «Einige der aktuellen Sicherheitsnachweise für die Stationen müssen aktualisiert werden, um die erklärten Ambitionen von EDF zu erreichen, zusammen mit Investitionen in Anlagen, um die Zuverlässigkeit der Ausrüstung aufrechtzuerhalten und gleichzeitig sicherzustellen, dass die erforderlichen Mitarbeiter und Fähigkeiten vor Ort sind. Sobald wir sie erhalten haben, werden die Sicherheitsnachweise von EDF von unserem Team aus erfahrenen Inspektoren gründlich bewertet», so ONR.

Quelle

S.D. nach EDF Energy und ONR, Medienmitteilungen, 9. März 2023

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