Enel zieht sich aus EDF-Partnerschaft zurück

Die italienische Energieversorgerin Enel s.p.a. hat am 4. Dezember 2012 ihre strategische Partnerschaft mit der französischen Electricité de France SA (EDF) aufgekündigt. Das Unternehmen zieht sich damit aus dem laufenden EPR-Neubauprojekt Flamanville-3 zurück und wird sich auch am Bau fünf weiterer EPR-Einheiten in Frankreich nicht mehr beteiligen.

10. Dez. 2012

Die Enel begründet ihren Rückzieher unter anderem mit den Mehrkosten beim Bau des ersten EPR in Frankreich sowie den Bauverzögerungen. Die EDF teilte am 3. Dezember 2012 mit, dass die voraussichtlichen Baukosten für Flamanville-3 neu EUR 8,5 Mrd. (CHF 10,3 Mrd.) betragen werden. Zudem schätzt die Enel die Investitionssicherheit in künftige Kernkraftwerke in Frankreich derzeit als zu unsicher ein. Ferner hat mit dem kernenergieablehnenden Volksentscheid Italiens im Juni 2011 die Partnerschaft mit Frankreich an strategischer Bedeutung verloren.

Die Enel war zu 12,5% am Flamanville-Projekt beteiligt. Das Unternehmen wird nach eigenen Angaben entsprechend geleistete Vorauszahlungen von EUR 613 Mio. (CHF 743 Mio.) zurückerstattet bekommen. Die Auflösung der Partnerschaft soll am 19. Dezember 2012 abgeschlossen sein. Damit einhergehend löst die Enel ebenfalls Stromlieferverträge mit der EDF stufenweise auf. Die italienische Energieversorgerin will jedoch ihre Energiehandelsgeschäfte in Frankreich fortführen.

Quelle

M.B. nach Enel, Medienmitteilung, 4. Dezember 2012

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