EDF-Strategie zur Erneuerung des Kernkraftwerk-Parks
Die Electricité de France (EDF) will an der Kernenergie als hauptsächlicher Stromquelle festhalten.
Dies kann einem umfangreichen Bericht entnommen werden, den die EDF im Juli 2005 der französischen Börsenaufsicht AMF im Hinblick auf die geplante Teilprivatisierung eingereicht hat. Gemäss Bericht will die EDF die Laufzeiten der bestehenden Kernkraftwerksflotte über 40 Jahre hinaus verlängern. Ab 2020 sollen jedes Jahr durchschnittlich ein bis anderthalb Kernkraftwerksblöcke des Typs EPR (European Pressurized Water Reactor) mit 1550 MW Nettoleistung in Betrieb genommen werden. Diese Lösung wird aufgrund der Wirtschaftlichkeit, der Kostenstabilität sowie der geringen Umwelteinwirkungen der Kernenergie favorisiert.
Einen ersten EPR will die EDF am Standort Flamanville in der Normandie bis 2012 in Betrieb nehmen. Gemäss Zeitplan werden die Vorstudien von 2004 bis 2006 dauern, anschliessend folgt ab 2007 die Bauphase. Die öffentliche Debatte findet vom 22. Oktober 2005 bis Mitte Februar 2006 statt. Grosskomponenten sollen bereits ab 2005/2006 beschafft werden. Mit Flamanville-3 als Serienvorläufer sollen Erfahrungen im Hinblick auf die Flottenerneuerung gesammelt werden. Zur Entwicklung eigener nuklearer Kompetenzen beteiligt sich die italienische Enel mit 12,5% an Flamanville-3 und erhält dafür ein entsprechendes Bezugsrecht. Dies haben die EDF und Enel in einer Absichtserklärung am 30. Mai 2005 festgehalten. Enel erhält die Möglichkeit, sich an fünf weiteren EPR von EDF zu beteiligen. Die EDF erhält Gegenrecht bei allfälligen EPR-Projekten von Enel in Italien oder Europa.
Quelle
M.E. nach EDF, Document de base 2004,13. Juli 2005, und NucNet, 3. August 2005
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