Deutschland: Start-up will Fusionskraftwerk bauen

Das bayerische Start-up-Unternehmen Marvel Fusion kann im Industriepark Nonnenwald in Penzberg in Oberbayern ein Forschungszentrum aufbauen. Die Mehrheit des Penzberger Stadtrats hat am 12. Januar 2021 dem Verkauf eines Grundstücks zugestimmt.

19. Jan. 2021
So soll das neue Forschungszentrum der Marvel Fusion in Penzberg aussehen.
So soll das neue Forschungszentrum der Marvel Fusion in Penzberg aussehen.
Quelle: Marvel Fusion

Nachdem der Stadtrat von Penzberg dem Verkauf eines Grundstücks im Penzberger Nonnenwald kann der Kaufvertrag mit der Marvel Fusion ausgearbeitet werden. Ob sich das Unternehmen für den Standort Penzberg entscheidet ist noch offen.

Die 2019 gegründete Marvel Fusion arbeitet nach eigenen Angaben an einer kommerziellen Fusionsenergie, die auf Lasertechnologie basiert. Sie sei weltweit das erste private Unternehmen, das die jüngsten Durchbrüche in der laserbasierten Fusionstechnologie nutze. Unter der Leitung renommierter Wissenschafter und Ingenieure entwickle man den Prototyp eines Fusionskraftwerks. Das Ziel sei, grundlastfähige Fusionskraftwerke im Bereich von 1–5 GW zu bauen und zu betreiben.

Das erste Ziel sei die Errichtung einer eigenen Demonstrationsanlage namens Proxima zum Nachweis des laserinduzierten Trägheitsfusionskonzeptes. Der Spatenstich soll im Frühling 2021 erfolgen. In Proxima wird das Unternehmen nach eigenen Angaben rund EUR 200–300 Mio. investieren. Bis 2023 sollen 150 neue Arbeitsplätze geschaffen werden und bis 2028 wird mit 500 gerechnet. Das zweite Ziel beinhalte die Entwicklung eines Fusionskraftwerksprototyps namens Antares.

Bei der von Marvel Fusion konzipierten lasergetriebenen Trägheitsfusion findet eine Fusion von Wasserstoff-Protonen und Bor-Isotopen statt, woraus positive geladene Helium-Teilchen entstehen. Die Energiezufuhr erfolgt über sehr kurz gepulste, hochenergetische Laser. Die Energie der geladenen Teilchen wird induktiv über ein Magnetfeld effizient in elektrischen Strom umgewandelt. Durch das Verfahren entsteht laut Marvel Fusion eine CO2-freie, extrem ergiebige Energiequelle. Es falle kein langlebiger radioaktiver Abfall an.

Quelle

M.A. nach Stadt Penzberg, Präsentation Marvel Fusion, 27. Oktober 2020, FAQ, 17. November 2020, und Website

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