Deutschland: Gundremmingen-B endgültig stillgelegt
Am 31. Dezember 2017 hat Block B des Kernkraftwerks Gundremmingen entsprechend den Vorgaben des deutschen Atomgesetzes seinen Leistungsbetrieb endgültig eingestellt. Die Schichtmannschaft trennte den Generator um 12:00 Uhr vom Stromnetz und schaltete kurz darauf den Reaktor endgültig ab. Die Zahl der stromproduzierenden Einheiten in Deutschland ist damit auf sieben gesunken.
Gundremmingen-B (BWR, 1284 MW) nahm den Betrieb 1984 nach achtjähriger Bauzeit auf. Die Einheit hat seither gut 330 Mrd. kWh Strom erzeugt, was mehr als der Hälfte des heutigen Jahresstromverbrauchs Deutschlands entspricht. Die Anlage war seit ihrer Inbetriebnahme rund 90% der Zeit verfügbar.
Da die Genehmigung des Abbauvorhabens durch die Aufsichtsbehörde noch aussteht, werden ab Januar 2018 in Block B zunächst ausgediente Brennelemente aus dem Lagerbecken in Castorbehälter verladen und in das Standortzwischenlager verbracht. Den durch die Abschaltung notwendigen Personalabbau hat das Kraftwerk nach eigenen Angaben bereits vor einigen Jahren eingeleitet. Dabei sollen freiwerdende Stellen nicht mehr in jedem Fall wiederbesetzt und die interne Organisation neu aufgestellt werden. Derzeit sind bei der Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH direkt rund 560 Mitarbeiter beschäftigt. Bis zur geplanten Abschaltung von Block C im Jahr 2021 soll diese Zahl nahezu konstant bleiben.
Gundremmingen-B stellte den Betrieb nach 33 Betriebsjahren ein. Die letzte Stilllegung gemäss Atomgesetz betraf Grafenrheinfeld, welche die Stromproduktion Mitte 2015 einstellte. Die in Deutschland noch verbleibenden stromproduzierenden sieben Kernkraftwerkseinheiten sollen bis 2022 ebenfalls endgültig vom Netz genommen werden.
Quelle
M.B. nach Kernkraftwerk Gundremmingen, Medienmitteilung, 31. Dezember 2017