Deutsche Umfrage zeigt Kompromissbereitschaft bei der Laufzeit von Kernkraftwerken
Bei einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid im Auftrag des Deutschen Atomforums sprachen sich 70% der Befragten für eine Verlängerung der Kernkraftwerk-Restlaufzeiten in Deutschland aus. Das ist eine deutliche Mehrheit gegenüber den 29% der Befragten, die eine solche Verlängerung ablehnen.
Das Marktforschungsinstitut TNS Emnid führte die Repräsentativumfrage am 9. und 10. Februar 2010 durch. 52% der Befragten sprachen sich generell gegen die Kernenergie aus und 38% dafür. Auf die Frage, ob sie für eine weitere Nutzung der Kernenergie in Deutschland wären, wenn die Frage der sicheren Endlagerung radioaktiver Abfälle gelöst wäre, stieg der Befürworteranteil auf 60%, während der Gegneranteil auf 37% zurückging.
Sieben von zehn Befragten wollten, dass die Laufzeit der deutschen Kernkraftwerke so lange verlängert wird, «bis deren Stromerzeugung problemlos von erneuerbaren Energien übernommen werden kann». 29% waren dagegen und 2% hatten keine Meinung.
Laufzeitverlängerungsfrage nicht sehr wichtig
In einer Liste von sieben Politikfeldern nannten nur 20% die Klärung der Laufzeitverlängerung als eines der wichtigsten drei Themen. An der Spitze rangierte der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit mit 70%, der Abbau der Staatsschulden mit 46% und die Eindämmung der Gesundheitskosten mit 44%.
Sehr optimistisch zeigten sich die Befragten zum Potenzial der neuen erneuerbaren Energien. 71% waren der Meinung, die Solarenergie könnte in fünf Jahren die Stromversorgung in Deutschland im Wesentlichen sichern. Die Windenergie kam auf 66% und die Wasserkraft auf 37%. Die Kernenergie lag an fünfter Stelle mit 28%, knapp hinter dem Erdgas mit 30%.
Quelle
M.A. nach Deutschem Atomforum, Meinungsklima Kernenergie, Februar 2010