Deutsche Nuklearbranche will KKW-Weiterbetrieb unterstützen

Die Kernenergiewirtschaft in Deutschland hat seine grundsätzliche Bereitschaft erklärt, einen möglichen Weiterbetrieb von deutschen Kernkraftwerken zu unterstützen. Dem stünden keine Sicherheitsgründe entgegen, es brauche aber ein klares Bekenntnis der Politik. Das erklärte Kerntechnik Deutschland (KernD), der Verband von Unternehmen und wissenschaftlichen Institutionen der Kerntechnik in Deutschland.

7. März 2022
Block 2 des Kernkraftwerkes Neckarwestheim
Block 2 des Kernkraftwerkes Neckarwestheim soll planmässig Ende 2022 vom Netz gehen.
Quelle: EnBW

«Der Weiterbetrieb von deutschen Kernkraftwerken über den aktuell verbindlichen Abschalttermin 31. Dezember hinaus kann einen wichtigen Beitrag zur Energiesicherheit Deutschlands leisten, sowohl im kommenden Winter als auch in der Zeit danach», so KernD in einer Stellungnahme. Betreiber, Industrie und Dienstleister seien bereit, den Weiterbetrieb von Kernkraftwerken in Deutschland zu unterstützen und die dafür notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Die verfügbaren deutschen Anlagen seien sicherheitstechnisch in hervorragendem Zustand. Einem weiteren Betrieb stünden keine sicherheitsbezogenen Gründe entgegen.

Die kerntechnische Wirtschaft habe den im grossen politischen Konsens gefassten Ausstiegsbeschluss akzeptiert und setze diesen umfassend um. Daher sei Voraussetzung für einen über das Ende 2022 gehenden Weiterbetrieb deutscher Kernraftwerke, dass sich die deutsche Bundesregierung dazu bekenne, die Kernenergie weiter zur Sicherung der Energieversorgung zu nutzen und der Bundestag die gesetzlichen Rahmenbedingungen dafür schaffe. «Diese politische Entscheidung muss belastbar mit Blick auf unternehmerische Entscheidungen und Investitionen sein und zeitnah erfolgen» so der Verband. Dies gelte gerade mit Blick auf eine möglichst rasche Beschaffung von Kernbrennstoff, wenngleich dieser Prozess nicht beliebig beschleunigt werden könne.

Da auch die sicherheitsbezogenen regulatorischen Prozesse bei den zuständigen Behörden und den Gutachtern eingehalten werden müssten, sei hierzu ebenfalls eine rasche politische Entscheidung wichtig. «Ein weiterer Abbau von Personal und kerntechnischer Kompetenz in diesen Bereichen muss sofort gestoppt und soweit möglich rückgängig gemacht werden», betont KernD. In Deutschland sind derzeit noch drei Kernkraftwerkseinheiten am Netz, deren Abschaltung für Ende des Jahres geplant ist. Dieser Ausstiegstermin war zuletzt in die Diskussion geraten, weil Deutschland seine Abhängigkeit von russischen Gasimporten angesichts der derzeitigen unsicheren Lage verringern möchte.

Quelle

S.D. nach KernD, Medienmitteilung, 4. März 2022

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