Dänemark: Fördermittel für MSR-Entwicklung
Das dänische Start-up Seaborg Technologies hat vom Innovation Fund Denmark (IFD) Fördermittel für die Entwicklung eines Flüssigsalzreaktors erhalten – für Dänemark ein bemerkenswertes Zeichen.
Die IFD ist eine öffentliche Förderagentur mit dem Ziel, vielversprechende dänische Jungunternehmen zu unterstützen. Dass die Agentur Start-ups fördert, ist nichts Aussergewöhnliches. Die Bekanntgabe der Unterstützung der Seaborg Technologies warf denn auch keine grossen Wellen, wie das Kernenergie-Nachrichtenportal NucNet berichtet. Bemerkenswert dabei ist, dass die in Kopenhagen ansässige Seaborg einen Thorium basierten Flüssigsalzreaktor (Molten Salt Reactor, MSR) entwickelt, und das in einem Land, das Mitte der 1980er-Jahre beschloss, auf Strom aus Kernkraftwerken zu verzichten.
Die Seaborg ist der Ansicht, dass MSR die Antwort auf all die kerntechnischen Sicherheitsfragen sind, welche die dänische Bevölkerung beschäftigen. Aufgrund der technologischen Entwicklung sei eine öffentliche Debatte zu den Vorteilen einer eigenen, fortgeschrittenen Kerntechnikindustrie ins Rollen gekommen, so Seaborg-CEO Troels Schönfeldt.
Das von der Seaborg in Entwicklung stehende Reaktorkonzept trägt den Namen Cube (Kurzform für Compact Used fuel BurnEr). Mit der Unterstützung der IFD kann das Unternehmen nach eigenen Angaben einerseits sein geistiges Eigentum besser schützen, eigene Simulationswerkzeuge entwickeln und andererseits Organisationen bei der Entwicklung ihrer MSR-Auslegungen beraten. Die Seaborg greift ihrerseits dank partnerschaftlicher Zusammenarbeiten auf Know-how anderer MSR-Entwickler zu.
Über die Höhe der Fördermittel wurden keine Angaben gemacht. Die Seaborg Technologies zählt zurzeit vier Vollzeitstellen.
Quelle
M.B. nach NucNet, 31. März und 19. April 2017