Chinesische Poloidalfeldspule getestet
In Cadarache in Südfrankreich sind die Tests an der Poloidalfeldspule Nr. 6 (PF6) – der untersten Feldspule des Internationalen Thermonuklearen Experimentalreaktor (Iter) – abgeschlossen worden.
Das Poloidalfeldspulen-System des Iter besteht aus sechs horizontalen, kreisförmigen Spulen, die ausserhalb der ringförmigen Magnetstruktur liegen. Aufgrund ihrer enormen Grösse, die den Transport erschweren, werden vier der sechs Poloidalfeldspulen in der Poloidalfeldspulen-Wickeleinrichtung in Cadarache gefertigt. Die 400 t schwere Spule Nr. 6 fertigte das Institute of Plasma Physics (Asipp) der chinesischen Akademie der Wissenschaften. Die Spule Nr. 1 wird von Russland geliefert.
Laut Fusion for Energy (F4E) schloss die PF6 die abschliessenden Tests erfolgreich ab. Ab Raumtemperatur wurde der Magnet während 15 Tagen auf -188°C (85 K) abgekühlt. Bei dieser Temperatur führten die Ingenieure die erforderlichen Tests durch. Danach brachten sie die Komponente wieder auf Raumtemperatur, um die endgültigen Abnahmetests durchzuführen. Dieser Vorgang wurde zweimal durchgeführt, um sicherzustellen, dass das Bauteil der niedrigen Temperatur ohne technische Probleme standhält.
Quelle
M.A. nach F4E, Medienmitteilung, 14., Dezember 2020